Geldern Grüne wittern Gefahr: Die Vernumer Straße ist zu lang

Geldern · Die Vernumer Straße will anscheinend kein Ende nehmen. Auf einer Länge von über sechseinhalb Kilometern, haben die Gelderner Grünen ermittelt, schlägt sie immer wieder Bögen, führt um Ecken, verzweigt sich, lässt ganze Ortsteile hinter sich und ändert gelegentlich die Richtung.

Ein so langer Verlauf ist kompliziert und vor allem gefährlich, meinen die Grünen im Stadtrat. Sie schlagen vor, wenigstens einen Teil der Strecke umzubenennen. Und zwar das, von der Innenstadt aus betrachtet, "erste" Ende der Vernumer Straße vom Geldertor bis zur Ecke Stauffenbergstraße.

In Geldern wolle man Straßen möglichst so benennen, dass sie sicher, schnell und verwechslungsfrei gefunden werden, argumentieren die Grünen in einem Antrag an den Stadtrat zur Sache. Nicht nur zum Vorteil von Post, Paketdiensten und Besuchern: Im Zweifelsfall könnte es schließlich um Leib und Leben gehen. "Rettungskräften soll im Ernstfall schnell klar werden, wo der Unglücksort liegt und über welche Strecke er angefahren werden kann", führen die Politiker aus. "Unserer Meinung nach ist die Strecke mit so vielen Teilstücken und solche einer Länge, aber nur einem Straßennamen viel zu lang und nicht eindeutig zu verorten."

Beim innerstädtischen Straßenabschnitt, den sie für die Umbenennung vorschlagen, gebe es ein spezielles Problem. Feuerwehr und Notarzt kämen nämlich über die Stauffenbergstraße, die in die Vernumer Straße mündet. "Wenn keine konkrete Ortsangabe vom Hilfesuchenden gegeben würde, heißt es, sich bei hohem Zeitdruck hier zu entscheiden, ob man nach rechts oder links fährt", schildern die Grünen die Lage. An dem nach rechts abgehenden Straßenabschnitt hin liegen zum Beispiel eine Sporthalle und ein Friedhof, aber direkt keine Häuser mit Hausnummern, was die Orientierung noch erschwere.

"Uns ist bewusst, dass Straßenumbenennungen für die Anwohner mit viel Ärger und Kosten verbunden sind", schreiben die Grünen. Aber speziell an diesem Straßenstück gebe es ja gar keine privaten Anlieger, die ein Problem damit haben könnten.

Für den Fall, dass die übrigen Parteien einer Umbenennung des Abschnitts zustimmen, haben die Grünen auch einen Namensvorschlag: "Pariser Bahn", in Anlehnung an die ehemals existierende Bahnstrecke.

Die Vernumer Straße durchquert heute vom Geldertor aus das ganze Barbaraviertel, bildet dort auch eine abzweigende Sackgasse, am Ende knickt sie an der Kreuzung Stettiner Straße / Am Pannofen nach Süden, dann läuft sich komplett durch Vernum und in die Felder hinein. Erst an der Stadtgrenze Gelderns endet sie. Auf dem letzten Stück ähnelt sie aber eher einem Feldweg. Anlieger sind gegen Ende auch nur noch vereinzelte Bauernhöfe.

(szf)
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