Geldern Grundschule Holt vor dem Aus

Geldern · Wenn nicht noch mindestens zwei Kinder angemeldet werden, wird die Schule im nördlichen Straelener Stadtteil aufgelöst. So sieht es die Bezirksregierung vor – trotz Zweckverbands mit der Katharinenschule Straelen.

Auwel-Holt In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause schien alles klar zu sein: Gegen die zwei Stimmen der FDP beschloss das Straelener Kommunalparlament, einen Verbund aus Katharinenschule und Grundschule Holt zu bilden, um den Fortbestand der Holter Schule zu sichern. Seit gestern sieht es so aus, als stünde die Zwergschule in dem nördlichen Straelener Stadtteil vor dem Aus. Die Mindestzahl von 18 i-Dötzchen im August wird momentan nicht erreicht. Das bedeutet: Es bleiben nur noch die bereits eingeschulten Jahrgänge in Holt. In drei Jahren stünde die Schule leer.

Vier zogen zurück

Bis vor kurzem hatten die Erziehungsberechtigten von 20 Kindern signalisiert, ihre Söhne beziehungsweise Töchter in Holt einschulen zu lassen. Zwölf Kinder kommen direkt aus Auwel-Holt, acht aus dem übrigen Straelener Stadtgebiet. „Doch vier haben ihre Absicht widerrufen, so dass jetzt nur noch 16 Schüler eingeschult würden“, teilte Bürgermeister Johannes Giesen gestern zum Stand der Dinge mit. Damit wird die von der Bezirksregierung für die Genehmigung des Schulverbunds vorgeschriebene Mindestgröße der Eingangsklasse um zwei unterschritten.

Nach Mitteilung von Gerd Borghs vom Straelener Schulverwaltungsamt hilft der Verbund mit der Katharinenschule in diesem Fall nicht weiter. „Wir sind in einem Schlüsseljahr“, stellt er klar. Für das kommende Schuljahr liefen die Anmeldeverfahren in Straelen und Auwel-Holt noch getrennt, erst für das Schuljahr 2009/2010 erfolge die Anmeldung allein über die Katharinenschule. Dann erst könne der Rektor auch ohne Beteiligung der Eltern entscheiden, welcher Schüler wo unterrichtet wird. „Doch jetzt müssen die Eltern damit einverstanden sein, dass ihre Kinder nach Holt geschickt werden“, macht Borghs klar.

Bürgermeister Giesen will sich persönlich dafür einsetzen, um die noch fehlenden zwei Schüler für Holt zu gewinnen. „Ich bin am Montag von 9 bis 12 Uhr im Rathaus, um mit Eltern zu sprechen“, kündigt er an. Er appelliert auch an Mütter und Väter aus Straelen, ihre Kinder nach Holt zu schicken. „Die Grundschule besitzt gesellschaftliche Bedeutung für Auwel-Holt. Und sicherlich hat es pädagogische Vorteile, wenn Kinder in einer kleinen Schule lernen“, wirbt der Bürgermeister für das Entsenden aus der Kernstadt Richtung Norden. Unmissverständlich macht er zugleich klar: „Wenn es bis Montag um 12 Uhr nicht 18 Anmeldungen gibt, ist das das Ende für die Grundschule Holt.“

(RP)
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