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Geldern Hartefelds Schule ist jetzt zu beliebt

Geldern · Es gibt besonders viele Anmeldungen für die St.-Antonius-Grundschule. Schön für die Einrichtung - doch zugleich ein Problem. Denn sie muss nun bestehende Klassen auseinanderreißen. Andernfalls müsste sie Schüler abweisen.

 Der Hof der St.-Antonius-Grundschule in Hartefeld. Hier werden die Kinder in "Doppel-Jahrgängen" unterrichtet; den Familien gefällt es wohl.

Der Hof der St.-Antonius-Grundschule in Hartefeld. Hier werden die Kinder in "Doppel-Jahrgängen" unterrichtet; den Familien gefällt es wohl.

Foto: Seybert

An der Hartefelder St.-Antonius-Grundschule sind für das kommende Schuljahr 34 angehende i-Dötzchen angemeldet worden. Für Hartefeld ist das eine erfreulich hohe Zahl; das Schulkonzept kommt wohl gut an. Der Haken ist nur: Die kleine Einrichtung kann eigentlich gar keine 34 neuen Erstklässler unterbringen.

Es wird nämlich "jahrgangsübergreifend" unterrichtet: Erst- und Zweitklässler lernen gemeinsam, Dritt- und Viertklässler auch. Jeweils zwei Klassen pro "Doppel-Jahrgang" gibt es. 34 neue Schüler lassen sich in diesem System nicht auf zwei Gruppen aufteilen.

Also will die Schule aus dem nächsten Doppeljahrgang drei Klassen bilden. Das heißt aber auch: Die heutigen Erstklässler, also 2017 die Zweitklässler, werden ebenfalls neu verteilt. Bestehende Klassenverbände werden aufgelöst.

"Das ist nie ein schönes Erlebnis, für Kinder nicht, und Eltern sind auch nicht begeistert davon, wenn Freundschaften nicht mehr in einer Klasse erhalten sind", sagt der zuständige Dezernent bei der Stadt Geldern, Helmut Holla. Die Alternative wäre aber: Man müsste Kinder abweisen. Und das würde weder den Hartefeldern noch der Schule noch der Stadtverwaltung gefallen. Das hatte Holla schon in der Diskussion in der Politik klargemacht. Gerade die kleine St.-Antonius-Grundschule sei auf Zuspruch angewiesen: "Ich fände es bedenklich, wenn wir da Kinder ablehnen würden", so Holla. Abgesehen davon wären die verbleibenden Klassen dann mit 29 Kindern sehr groß - drei Klassen mit jeweils 20 Kindern böten das bessere Lernumfeld.

Und nicht zuletzt könnte es sogar darauf hinauslaufen, dass Kinder abgelehnt werden müssten, die in Hartefeld zu Hause sind, während Kinder von auswärts angenommen würden. Denn bei zu vielen Anmeldungen zählen noch andere Kriterien als der Wohnort, beispielsweise, ob es schon Geschwister an der Schule gibt.

Einwände kamen auch aus der Politik. "Gerade für Hartefeld entscheiden sich Eltern ganz bewusst", hieß es im Schulausschuss des Stadtrates. Diese Freiheit habe man doch mit der Öffnung der Schulbezirke bewirken wollen. Es wäre "bedenklich", das jetzt "von oben" zu korrigieren. Es gibt dennoch ein Restrisiko, dass die Bildung einer zusätzlichen Klasse trotz allem durchkreuzt werden könnte: nämlich, dass die erwarteten Schülerzahlen für die gesamte Stadt Geldern nicht zusammenkommen. Wie viele erste Klassen in der ganzen Stadt gegründet werden dürfen, wird nämlich auf Grundlage dieser Zahlen berechnet. Helmut Holla verweist jedoch auf Erfahrungswerte: "Geldern ist Zuzugsgemeinde", sagt er. "Bis zum Beginn des Schuljahres sind da noch immer ein paar Schüler dazugekommen." Seine Prognose für Hartefeld bleibt: "Ich gehe fest von einer Lösung im Sinne der Schule vor Ort aus."

Zu viele Anmeldungen gab es auch an der St.-Michael-Schule: Dorthin wollten 65 angehende Erstklässler gehen. Es sind aber definitiv nur 56 Kinder in zwei Klassen zulässig, denn damit ist das Raumangebot ausgeschöpft. Neun Kinder mussten also abgelehnt werden. Sieben von ihnen werden nun zur St.-Adelheid-Schule gehen, jeweils eins in die St.-Antonius-Schule und in die Albert-Schweitzer-Schule.

(RP)
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