Geldern Harter Kampf um Gelderns Poetry-Gold

Geldern · Bronze-, Silber- und Gold-Mikrofone für die Gewinner der siebten Meisterschaft. Es gab ein abwechslungsreiches Programm mit neuem Moderator und einer Mischung aus Talenten und alten Hasen.

 Michael Schumacher war einer der drei Finalisten. Er belegte am Ende den zweiten Platz.

Michael Schumacher war einer der drei Finalisten. Er belegte am Ende den zweiten Platz.

Foto: evers

Bei der siebten Poetry-Slam-Stadtmeisterschaft des Kunstvereins Gelderland gab es wieder eine Mischung aus neuen Talenten, die zum ersten Mal überhaupt auf der Bühne standen, und Textern, die bereits über einige Bühnenerfahrung verfügten. "Ich hatte schon immer Spaß am Schreiben, und da dachte ich mir, dass das ja ziemlich passt", verriet Angelique Derks aus Geldern, die ihr Debüt gab. Neben ihr waren auch Jasper Schröder und Larissa Barthel aus Straelen noch ganz frisch beim Slammen. Die Veerterin Sina Honnen, der Wahl-Xantener Michael Schumacher und die Straelenerin Lara Paasen waren bereits seit etlichen Jahren für die vorgetragene Poesie unterwegs.

Jens Kotalla aus Münster übernahm zum ersten Mal die Moderation in Geldern und erklärte zu Beginn die Spielregeln. Es wurden nämlich wieder sieben verschiedene Nummern-Blöcke von eins bis zehn unter den Zuschauern verteilt. Diese konnten nach den jeweiligen Auftritten eine Zahl in die Höhe halten, von denen jeweils die niedrigste und höchste gestrichen wurden, um Ausreißer zu vermeiden. Hendrik und Richard Stelzer sowie Julian Mertens, ehemalige Musikanten der Big Band des Gymnasiums Straelen, sorgten für den guten Ton am Samstagabend.

Jasper Schröder erledigte mit einem noch etwas holprigen, aber interessanten Vortrag über verschiedene assoziative Dinge wie DSL-Router und Zombie-Invasionen den Einstieg. Derweil bedankte sich Michael Schumacher in einem wilden Monolog für die Aufmerksamkeit der Zuhörer und kam dabei auf verschiedenste, teils herrlich absurde Themen zu sprechen.

Nicht nur der eigenen Schüchternheit, sondern auch noch vielen anderen Emotionen gab Lara Paasen eine Persönlichkeit, während Larissa Barthel bei einem mutigen Vortrag klarstellte: "Ich hasse die Menschen." Sina Honnen, die zum dritten Mal an den Gelderner Stadtmeisterschaften teilnahm, erinnerte sich an "Marmeladenglas-Momente" mit ihrer besten Freundin, die sie am liebsten für immer konservieren würde.

Am Ende konnten nur drei Slammer in der Tonhalle der Kreismusikschule ins Finale eintreten. Doch bevor schließlich enthüllt wurde, wer gewonnen hatte, trat Profi-Poet Florian Wintels auf, der seine geladene Wort-Waffe präsentierte.

Wie zuletzt bekamen die Gewinner der Meisterschaft kleine Mikrofrone in Bronze, Silber und Gold verliehen, die dem organisierenden Kunstverein Gelderland von der Goldschmiede Link zur Verfügung gestellt worden waren. Auf den dritten Platz des siebten Slam-Wettbewerbs kam Lara Paasen, die in der Finalrunde viele Fragen stellte, wie etwa: "Ab wann weiß man, was Liebe ist?" Michael Schumacher fokussierte sich auf "Die Eigenheiten der Niederrheiner" und erreichte damit den zweiten Platz.

Zum Schluss bekam Sina Honnen das goldene Mikro verliehen für die auf ihren Bahn-Erlebnissen basierenden Denkanstöße. Denn sie analysierte drei Arten von typischen Zugreisenden und wandte sich dabei immer wieder ans Publikum und bat: "Blick mal hinter die Fassade."

(cnk)
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