Geldern Hartstraße: Gutachter muss nochmal messen

Geldern · Die von der Stadt für den Herbst angekündigten Sanierungsarbeiten auf der Hartstraße sind verschoben worden. Erst im kommenden Jahr sollen nach Angaben von Guido Ingenbleek, Leiter des Bürgermeister-Büros, die Dellen in der Fahrbahn beseitigt werden. Grund ist, dass die Stadt die Messung eines Gutachters beanstandet hat. Nun habe das Gericht festgelegt, die Dicke der Schottertragschicht, um die es geht, müsse noch einmal gemessen werden.

Die Stadt Geldern trägt mit der Baufirma, die die Hartstraße vor vier Jahren saniert hat, einen Rechtsstreit aus. Auf der Straße bildeten sich schon nach kurzer Zeit Spurrillen. Die Stadt sieht die Schuld bei der Baufirma und geht davon aus, dass diese die Kosten für eine erneute Sanierung übernehmen muss. Entscheiden sollen darüber die Richter.

"Tragfähig, aber sehr dünn"

Im August hatte Bürgermeister Ulrich Janssen erklärt, die Straßendecke werde noch in den Herbstferien saniert – auch, wenn bis dahin nicht geklärt sein sollte, wer die Kosten letztlich übernehmen muss. Nun gibt es eine weitere Verzögerung. "Das Tiefbauamt hält die Messung der Schottertragschicht nicht für korrekt", sagt Guido Ingenbleek. "Die Schicht muss dicker sein als angegeben." Der Wert, den der gerichtlich bestellte Gutachter gemessen habe, könne nicht stimmen. Tiefbauamtsleiter Frank Hackstein erklärt, der Gutachter habe zwar festgestellt, dass die Schicht besonders tragfähig, aber auch sehr dünn sei. "Das passt nicht zusammen", so Hackstein. Daraufhin habe der Bauhof nachgemessen. "Die Schottertragschicht ist viel stärker", sagt Hackstein. Die Schotterschicht ist der Untergrund für das Pflaster der Hartstraße und wurde Mitte der 80er Jahre aufgetragen. Innerhalb von drei Wochen soll der Gutachter diese Schicht nun erneut vermessen.

Um das Weihnachtsgeschäft nicht durch Bauarbeiten zu stören, sei mit Geschäftsleuten der Hartstraße besprochen worden, dass erst im kommenden Jahr die Bagger anrücken, sagt Ingenbleek. Zudem müsse die Stadt warten, bis das Gericht alle Details geklärt habe, ergänzt Hackstein. "Das wäre ja sonst Vernichtung von Beweismitteln." Mehr zur Sanierung der Hartstraße gibt es online unter

(RP)
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