Geldern Heimatverein präsentiert Kapellener Geschichte(n)
Geldern · Das 340 Seiten starke Frankewitz-Buch schildert das Dorfleben ab der Mitte des 17. Jahrhunderts. Es erscheint am 1. November.
"Ohne Dr. Stefan Frankewitz wären wir heute nicht hier", begrüßte Co-Autor Dr. Udo Oerding die geladenen Gäste zur Präsentation der Neuerscheinung "Kapellener Geschichte(n)". Der vor gut einem Jahr verstorbene Historiker hatte dem Mediziner empfohlen, die Geschichte und Geschichten seines Wohnortes, in dem er seit 35 Jahren praktiziert, schriftlich festzuhalten.
Als "artfremdes Gebilde im Bund der Historiker", so Oerding über sich selbst, habe Frankewitz jeden seiner eingereichten Berichte hinterfragt: "Stimmt das? Woher weißt du das? Bei ihm musste alles Hand und Fuß haben, genau recherchiert und vernünftig belegt sein." Oerding habe versucht, das Buch im Sinne von Frankewitz mit seinen Möglichkeiten weiter zu schreiben, wie er es sich gewünscht hatte.
Bei aller Bescheidenheit des Arztes, Bürgermeister Ulrich Janssen gratulierte zu dem 340 Seiten starken Buch und wünschte sich von jeder Ortschaft Gelderns einen solch' historischen Umriss. Von Straßen, Häusern und den Menschen und Familien, die darin wohnten. "Die Menschen machen die Geschichte aus. Es ist spannend, die Geschichten hinter der Geschichte zu lesen. Deshalb ist dieses Buch auch für junge Leute zugängig", so Janssen.
"So fesselnd kann Geschichte sein", bestätigte Landtagsabgeordnete Margret Vosseler in ihrer Einführung. Der Name des ehemaligen Gelderner Stadtarchivars sei untrennbar mit der Heimatgeschichte verbunden. "Das stattliche Werk beschreibt in lebensnaher und spannender Weise das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Gefüge Kapellens von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die Gegenwart", skizzierte Margret Voßeler den Inhalt.
Ein Segen als dokumentarische Quelle bilde das Zivilstandsregister mit Beurkundungen. Alte Fotos aus überwiegend privaten Familienalben Kapellener Bürger als ergänzende Illustration lassen die Häuser "sprechen". Eindrucksvoll beschreiben die Autoren die dörfliche Struktur, das Leben und Schaffen entlang der Straßenzüge Am Mühlenwasser, Markt, St.-Bernardin-, Dammerstraße, Kaplansweg, Lange Straße , Garten-, Feld- und Winnekendonker Straße. "Vieles lässt darauf schließen, dass Kapellen ein armes Dorf war, dort überwiegend Tagelöhner und Handwerker wohnten", beschrieb Vosseler das Leben bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Das Buch "Kapellener Geschicht(n)" erscheint bei "Mespilvs", der Gesellschaft zur Förderung des Stadtarchivs Geldern.
Es ist ab dem 3. November im Buchhandel, den Banken und im Stadtarchiv erhältlich. Anlässlich der Ausstellung der Heimatfreunde wird es im Bürgersaal Kapellen ebenfalls verkauft (24 Euro/ ISBN 978-3-944146-44-7).