Geldern Hilferuf der Adelheid-Schule für Integration

Geldern · Die Schulleitung hat Probleme, ausländische Schüler, die kein Deutsch sprechen, zu unterrichten.

Stefanie Bauer, Konrektorin der Adelheid-Grundschule, hat den Info-Abend der Stadt in der künftigen Flüchtlingseinrichtung an der Friedrich-Spee-Straße am Dienstagabend für einen eindringlichen Hilferuf genutzt. Die Adelheidgrundschule "quillt aus allen Nähten", führte sie aus. In der Schülerschaft habe man einen sehr großen Anteil von ausländischen Kindern mit den unterschiedlichsten Muttersprachen. Wenn nun viele Flüchtlinge an der Friedrich-Spee-Straße untergebracht würden und womöglich vorzugsweise Familien, wie von vielen Anwohnern gewünscht: "Wo sollen die Kinder zur Schule gehen?", fragte Stefanie Bauer, "und wer unterrichtet sie?"

Wolle man in eine Klasse mit ohnehin schon 30 Schülern noch zwei syrische Kinder setzen, "dann ist das rechnerisch nicht viel. Aber diese Kinder sprechen kein Wort Deutsch."

Bei Elternsprechtagen sei man schon jetzt auf eine ganze Reihe von unterschiedlichen Dolmetschern angewiesen. Es gebe viele ehrenamtliche Helfer, aber die Lage werde mittlerweile unübersichtlich. Um Integrationshelfer zur Seite gestellt zu bekommen, sei die Schule gezwungen, geradezu absurd aufwändige Anträge an das Land Nordrhein-Westfalen zu stellen. Und die gewährten Hilfen seien dann lächerlich: Derzeit habe eine Hilfskraft gerade mal eine Stunde pro Woche und Klasse zur Verfügung. Bauers flammender Appell: "Da müssen jetzt Leute ran, und zwar mit Schmackes, die uns helfen."

Ein Hilferuf, auf den Markus Grönheim von der Stadtverwaltung beim Info-Abend kaum ermutigend reagierte. Flüchtlingskinder müssten nun mal von Gesetzes wegen zur Schule gehen: "Die Schulpflicht denken wir uns nicht aus", sagte er. Und an der Bürokratie, die das Land den Schulen aufbürde, könne die Stadt auch nichts ändern. Sein Fazit: "Bestimmte Dinge sind einfach nicht lösbar."

(szf)
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