Ruwel-Brand in Geldern Hitze des Feuers tötete Schadstoffe in der Luft ab

Geldern · Der Schreck über den Großbrand bei den Ruwel-Werken sitzt tief in Geldern. Doch nach der ersten Erleichterung über die Tatsache, dass keine Menschen verletzt worden sind, taucht immer wieder eine Frage auf: Wie kann es sein, dass durch die riesige Rauchwolke keine Gefahr für die Anwohner bestanden hat?

Geldern: Brand in Ruwel-Werken aus der Luft
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Brand in Ruwel-Werken in Geldern aus der Luft

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Foto: Arnulf Stoffel

Am Mittwoch ist das Werk 2 des Leiterplatten-Herstellers Ruwel in Geldern durch einen Brand vollständig zerstört worden. Das Feuer brach gegen vier Uhr in der Nacht aus, die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz. Die Halle brannte komplett ab, verletzt wurde niemand. Eine stinkende Wolke stieg über dem Brand auf und zog bis nach Dinslaken und Bottrop. Anwohner in Geldern sollten bis zum Abend Türen und Fenster geschlossen halten. Trotzdem: Die Schadstoffmessungen der Feuerwehr ergaben keine erhöhten Werte in der Luft.

Ruwel verwendet zwar durchaus Chemikalien wie Säuren und Laugen bei der Herstellung der Leiterplatten. Aber: "Ruwel gehört nicht zu den Betrieben, die unter die Störfallverordnung fallen", erklärt Reiner Gilles. Was der Einsatzleiter der Feuerwehr damit meint: Am Holländer See werden keine exorbitant hohen Mengen an Chemikalien verbraucht, die eine Sonderüberwachung beispielsweise durch die Bezirksregierung notwendig machen.

Viel wichtiger aber: Durch die hohen Temperaturen, die bei dem Brand entstanden waren, sind laut Gilles die Schadstoffe in der Luft abgetötet worden. "Das funktioniert ähnlich wie in einer Müllverbrennungsanlage, wo ebenfalls mit hohen Temperaturen gearbeitet wird", so der Kreis Klever Feuerwehr-Chef weiter.

Außerdem betont Gilles erneut, dass — trotz der starken Geruchsbelästigung — in den Messfahrzeuge definitiv keine Schadstoffe nachgewiesen werden konnten. Die Spezialfahrzeuge seien nicht nur in Geldern den ganzen Tag im Einsatz gewesen. Gilles: "Außerdem haben wir für die Messungen einen Chemie-Experten der Feuerwehr Essen hinzugezogen, um ganz auf Nummer sicher zu gehen." Ob das Landesumweltamt (LANUV) bei der Überprüfung von Löschwasser und Erdreich Auffälliges gefunden hat, steht noch nicht fest.

(luk)
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