Geldern Im Gymnasium trieft es durch das Dach

Geldern · Dass es bei Regen von der Decke tropft, ist nur der jüngste Ärger im Friedrich-Spee-Gymnasium. Im Schulgebäude gibt es einen dramatischen Renovierungsstau.

 Rektor Karl Kirchhart ringt überm Auffang-Eimer einen Schwamm voll Regenwasser aus. An der Decke ist zu sehen, wo es durchtropft.

Rektor Karl Kirchhart ringt überm Auffang-Eimer einen Schwamm voll Regenwasser aus. An der Decke ist zu sehen, wo es durchtropft.

Foto: Seybert

Im Friedrich-Spee-Gymnasium regnet's rein. "Das Dach ist undicht. Und das nicht erst seit gestern", sagt Schulleiter Karl Kirchhart. Die am heftigsten betroffene Stelle ist im Flur vor dem Forum, direkt vor einer Klassentür. Wann immer der Regen fällt, dauert es noch ein Weilchen, bis das Wasser sich seinen Weg durch die Dachkonstruktion gebahnt hat, und dann tropft es da von der Decke. Vorläufige Lösung: "Wir stellen Eimer auf", sagt Kirchhhart. Blöd ist nur, wenn da mal wer gegen läuft. "Dann ist halt alles nass. Das ist nicht so prickelnd." Eine zweite undichte Stelle gibt es im Lehrerzimmer; da ist die Lage aber weniger lästig.

Probleme mit dem Dach des Friedrich-Spee-Gymnasiums gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Eigentlich ist das auch kein Wunder, meint Schulleiter Kirchhart: "Das ist ein Flachdachgebäude, und es ist alt." Der Bau stammt aus den 50-er Jahren. Mehrfach wurde in den vergangenen Jahren schadhafte Stellen am Schul-Dach geflickt. "Aber der Dachdecker hat uns schon mehrfach darauf hingewiesen, dass wir da irgendwann richtig ran müssen", sagt Bürgermeister Sven Kaiser.

Das soll jetzt so schnell wie möglich passieren: Die Erneuerung des kompletten Daches ist geplant. Vorzugsweise wird so etwas in den Ferien erledigt. "Aber wir wagen zu bezweifeln, dass es bis Ostern klappt", sagt Kaiser. Und bis zu den Sommerferien wolle man nicht warten. Die Dachdeckerarbeiten werden also voraussichtlich im laufenden Schulbetrieb ausgeführt. Nach erster Kostenschätzung werden sie um 100.000 Euro kosten.

Kaiser betont, dass er die Instandhaltung der städtischen Gebäude jetzt planvoller angehen will, als das in der Vergangenheit geschehen ist. Angepeilt sei nun zunächst mal eine umfassende Bestandsaufnahme des Zustandes aller Immobilien, angefangen mit den Schulen.

Dabei wird - und die Stadt ist sich dessen bewusst - im Friedrich-Spee-Gymnasium noch einiges mehr auf der Negativ-Liste auftauchen. Der Zustand der Immobilie ist nämlich an allen Ecken und Enden unerfreulich. Die Fußböden in den Klassen müssten erneuert werden: "Das sind Fußbodenbeläge aus der Erstausstattung von 1956, die sind vielfach geflickt", erzählt Schulleiter Karl Kirchhart. "Der Sonnenschutz ist unzureichend", zählt er weiter auf: In vielen Klassen gibt es gar keine Verdunklungsmöglichkeit. Gegen Wärme gibt es äußerlich angebrachte Kunststoffabdeckungen, von deren Einsatz abzuraten ist: "Da kommt überhaupt keine Luft durch."

Die Unterrichtsräume sind zu klein. Die Heizungsanlage ist veraltet. Die Toilettenanlagen der Lehrkräfte sind sanierungsbedürftig. Und auch Schönheitsreparaturen wie Malerarbeiten oder Fassadenanstrich sind überfällig. "Es gibt einen Renovierungsstau", so Kirchharts Fazit. "Da muss was passieren."

(szf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort