Straelen Im Sonnenschein auf Schnäppchenjagd

Straelen · Gelungener Start in Straelen: Trödler und Kunden kamen zahlreich zum Verkauf im Stadtkern.

 Viel zu stöbern gab es gestern bei bestem Wetter bei den Trödlern auf dem Straelener Markt.

Viel zu stöbern gab es gestern bei bestem Wetter bei den Trödlern auf dem Straelener Markt.

Foto: gerhard Seybert

Verkehrschaos am frühen Morgen auf der Kreuzung Gelderner Straße in Straelen. Ein altersschwacher, vollbepackter VW-Bulli kam nicht von der Stelle und musste mit vereinten Kräften von der Fahrbahn geschoben werden. Erst danach konnten die Trödler in Richtung Stadtkern weiter, um ihre Stände einzunehmen. Denn: "Der frühe Vogel" macht die schönsten Schnäppchen. Als die Sonne den Marktplatz erwärmte, waren bereits viele Teile zum Auftakt des Schnäppchenmarktes in den Sommerferien gegen Bares getauscht.

Brigitte Viefers aus Bedburg-Hau packte glücklich ein nostalgisches Geschenk ein, mit dem sie ihren Mann Holger zum 17. Jahrestag ihres Kennenlernens überraschen wird. Heike Schmitz folgte einem Insider-Tipp. In ihrem Rollkoffer sammelte sie nach und nach ungewöhnliche Stücke an. So eine Silberplatte "Wenn die Trödelteile außergewöhnlich sind, gebe ich schon mal mehr aus", verriet die Frau aus Düsseldorf.

Rege Geschäfte und hochsommerliche Temperaturen, das hellte auch die Stimmung bei den Verkäufern auf. Heidi Brondics am Marktbrunnen trödelt seit mindestens 25 Jahren. Die Moerserin liebt es, in der Blumenstadt Porzellan, Wäsche, Topflappen und "Krimskrams", wie sie sagt, auf den Tisch zu legen. "Hier ist immer nettes Publikum und meistens habe ich nette Nachbarn", ergänzt sie. Gestern schützte sie ein Schirmkäppi vor dem Sonnenlicht.

Etwas kühler ging es im Porzellangeschäft Hermans auf der Gelderner Straße zu. Dort war die Porzellanexpertin Claudia Kurfürst stark umlagert, um das eine oder andere "Schnäppchen" zu einem edlen Stück aufzuwerten. Oder einfach etwas mehr zu Herkunft zu berichten. Dort erfuhr dann Christina Schulte, dass ihre blumenberankte, bauchige Vase eine Fayence-Arbeit orientalischen Ursprungs ist, bei der das Gold nach dem Brennen der Glasur aufgetragen wurde. "Ich habe heute schon Geschirr aus den 30er Jahren aus Schlesien gesehen", beschrieb die Sonsbecker Expertin eine ungewöhnliche Expertise. Marianne Schax war wie alle anderen Anbieter früh aufgestanden. "Ich bin schon zum vierten Mal in diesem Jahr unterwegs", so die Lüllingerin, die zugegeben ihre Landschaftsbilder nicht als "große Kunst" bezeichnet, dafür aber Haushaltswaren auf dem Drei-Meter-Stand ausbreitete. "Gläser gehen immer", verriet sie. Ebenfalls heiß gehandelt wurden gebrauchte Spielwaren und Kleidung - vom Babyalter bis zur exklusiven Markenware - Schuhe und Taschen.

Wer sich um die Mittagszeit vor der Hitze flüchtete, darf sich auf nächsten Mittwoch freuen. Dann wieder in aller Frühe - neue Chance auf ein neues Schnäppchen.

(mk)
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