Kerken In Eyll hebt fast ein kompletter Verein ab
Kerken · Der MFC Kerken in Eyll hat am Wochenende mit einer Schau der Modellflieger auf sich aufmerksam gemacht. Ungünstiger Wind und ein hohes Maisfeld waren für die Starter aber eine Herausforderung.
Das Ziel ist immer, mit Gleichgesinnten Freizeit sinnvoll sportlich-fliegerisch und technisch-handwerklich zu gestalten und zu genießen. Vom Anfänger über den engagierten Hobbymodellflieger bis zum Wettbewerbspiloten sollen sich alle im Verein zu Hause fühlen. Ein guter Nebeneffekt wäre es, wenn der Verein auch Nachwuchs finden würde.
Das jetzt veranstaltete Einladungsfliegen ließ die Flugherzen höher schlagen. Die Hauptintention gab der Vorsitzende Klaus Just, der schon 1960 vom Bazillus Fliegen angesteckt wurde, auf seinem Namensschild preis: "Fliegen, Klönen, Spaß haben". Er konstruiert gerne selber und baute ein Flugzeug nach, das mit der populären deutschen Fliegerin Elly Beinhorn Weltgeschichte machte. Für die Programmierung in seiner Funk-Fernsteuerung wählt der 77-Jährige CJ 380. Unterschiedliche Bezeichnungen sind wichtig, weil jeder Flieger anders getrimmt ist. "Wir sind die Arme und Beine des Modells", schmunzelt er und ergänzt: "Störungen gibt es oft zwischen den Ohren." Schriftführer Paul Thiel, der vor 60 Jahren begann, hat sich auf Elektrosegler spezialisiert. Im Laufe des "Fliegerlebens" wandeln sich auch die Interessen, denn er hat auch Spaß am satten Sound eines mehrmotorigen Propellerflugzeugs.
Beide weisen darauf hin, dass die Flugzeuge aus belastungsfähigem Material und leistungsfähigen Motoren nicht als "Spielzeug" zu betrachten sind. Das Fliegen muss behutsam erlernt werden. Je leichter das verwendete Material ist, wie etwa Balsaholz und Kunststoff, umso besser fliegt es. Es hat in den vergangenen Jahren eine enorme technische Entwicklung gegeben. Die Flugzeuge fliegen sowohl mit Cerosin und Methanol als auch mit Benzin oder batteriebetrieben. Ein Experte für Motoren ist Franz Kayser vom MFC Niederrhein, Kamp-Lintfort. Er ist an jedem Wochenende auf einem anderen Flugtag und kennt sowohl die namhaften "Piloten" als auch die Maschinen.
In einem strengen juristischen Rahmen unterliegt der Verein dem Luftfahrtrecht, doch hier erfährt der Verein eine vorbildliche Unterstützung der Gemeinde und die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit. Die Verantwortlichen freuen sich auch über das gute Verhältnis zu den Landwirten und Bewohnern der Siedlung "An den Linden". "Wir sind mit unserer ernstzunehmenden Freizeitgestaltung voll in das Gemeindeleben integriert." Die Parole für alle Flugtage lautet "Kein Alkohol am Steuer".
Den gab es erst abends beim Schwedenfeuer.
