Geldern Innenstadt-Umbau: Bürger sammeln Ideen

Geldern · Die Gelderner selbst sollen sich überlegen, wie ihre Innenstadt sich ab 2017 verändern soll. Alle dürfen mitreden. Sie sollten es nur am Freitag, 11. März, um 17 Uhr zum Workshop schaffen - besser noch um 15 Uhr.

Es sind die Bürger einer Stadt, die sich alltäglich darüber freuen oder ärgern, wie ihre Fußgängerzone aussieht. Die die neuen Straßenlaternen in der Dämmerung ganz entzückend finden oder sich fragen, wie man so etwas Hässliches in die Gassen pflanzen konnte. Die das Pflaster unter ihren Füßen für geschmackvoll oder todlangweilig halten, die auf den Parkbänken gerne Platz nehmen oder sie meiden.

In Geldern stehen ab 2017 große Umbauten an, und die Stadt lädt die Bürger zum Mitreden ein. "Die Innenstadt wird in den nächsten Jahren umfassend modernisiert", heißt es in der Einladung dazu: Jedermann ist bei der Ideenwerkstatt am Freitag, 11. März, willkommen.

Da wird in einer Ausstellung zunächst eine Auswahl von Pflastersteinen, Lampen und "Stadtmöbeln" - das sind Sitzgelegenheiten, Fahrradständer oder Abfalleimer - vorgestellt. Die Schau ist umfangreich: "Wir haben drei Felder mit drei mal fünf Meter Pflaster pro Feld, mit Gehweg und Straßenlauf", erklärt Torsten Schneider, Projektkoordinator bei der Stadt. Die "Möbel" sind richtig aufgebaut. "Das ist eine Größenordnung, die nicht alltäglich ist", so Schneider.

Anschließend gibt es drei von Fachleuten begleitete Workshops. Die Themen sind "Verkehr", "Beleuchtung" und "Grünplanung. Die Gruppe "Verkehr" sieht die Innenstadt als "Verkehrsraum". Braucht es mehr oder andere Gehwege? Verkehrsberuhigung? Bis hin zur Pflasterfarbe für die Fußgängerzone können Ansätze diskutiert werden.

Die Gruppe "Beleuchtung" befasst sich mit Licht und Lampen, von der Wahl der Laternen über mögliche Angsträume bis hin zur möglichen Illumination von Gebäuden. Die Gruppe "Grünplanung" fragt nach der Natur im Stadtbild: Müsste es mehr davon geben? Wiesen, Bäume, Beete? Wenn ja, wie ließe sich das umsetzen?

Entscheidungsbefugnisse haben die Teams nicht, das liegt bei der Politik. Aber diese soll "den Bürgern Raum geben", sagt Bürgermeister Sven Kaiser. "Uns liegt daran, dass wirklich die Bürger kommen und nicht nur politische Vertreter da sind", betont er: "Sie haben die Möglichkeit, mitzugestalten." Er erinnert an den Bürgerworkshop, nach dem seinerzeit der Gelderner Marktplatz umgestaltet wurde: Der habe zu einer Lösung mit "breiter Akzeptanz" geführt.

Die Veranstaltung läuft in den Räumen der ehemaligen Realschule am Westwall, Westwall 10, heute Teilstandort der Realschule an der Fleuth. Ab 15 Uhr ist die Ausstellung zu besichtigen. Externe Fachleute und Vertreter der Stadtverwaltung sind ansprechbar. Um 15.30 Uhr startet für Interessierte ein Stadtrundgang. Die eigentliche "Werkstatt" mit Vorträgen und Workshops beginnt um 17 Uhr. Das Ende ist für 20.30 Uhr angepeilt. Jeder kann ohne Anmeldung kommen.

Man hätte den Workshop lieber auf Samstag gelegt, versichert Porjektkoordinator Schneider. Aber einerseits hätten die Aussteller ihre Muster-Flächen und Möbel nicht übers Wochenende hergegeben, andererseits gab es bei den geladenen Experten Terminprobleme.

(RP)
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