Issum Issum: Chancen auf Vogt-von-Belle-Platz

Issum · Kommunalpolitiker sind uneinig über das Vorgehen bei der Ortskernentwicklung. CDU und FDP dringen darauf, die acht Monate alten Pläne für "An de Pomp" umzusetzen. SPD tendiert zum Belle-Platz samt möglichem Supermarkt.

 Gerhard Stenmans (CDU).

Gerhard Stenmans (CDU).

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Geht es um die Entwicklung des Issumer Ortskerns, fällt den Kommunalpolitikern vor allem die Dringlichkeit des Projekts ein. "Es passiert hier nichts, wir müssen endlich etwas bewegen", mahnt Brigitte Viefers (FDP). Und CDU-Ratsmitglied Rainer Schwenk fordert: "Es ist höchste Zeit, dass die Planungen umgesetzt werden."

Doch welche Maßnahmen Vorrang haben, darüber gehen die Meinungen auseinander. Wie auch während der jüngsten Ratssitzung deutlich wurde. Die Christdemokraten pochen darauf, dass der Platz "An de Pomp" zum neuen Zentrum wird. Fraktionsvorsitzender Gerhard Stenmans erinnert daran, dass "seit acht Monaten ein einstimmiger Ratsbeschluss" existiere. Und er warnt davor, mit einer weiteren Verzögerung insgesamt drei Millionen Euro Fördergeld, darunter auch die Mittel für den Sevelener Ortskern, zu gefährden. Absolute Priorität für die Umgestaltung von "An de Pomp" lautet die Devise für die CDU. Mit Unterstützung der FDP fand sie dafür eine knappe Mehrheit im Rat.

 Brigitte Viefers (FDP).

Brigitte Viefers (FDP).

Foto: Wensierski, Siegfried (siwe)

Und hat die SPD und Bürgermeister Clemens Brüx gegen sich. "Vor acht Monaten hatten wir noch keine 1450 Unterschriften zum Erhalt des Ki-IsS Second-Hand-Shops", gab der Rathaus-Chef zu bedenken. Mit der Aktion wollen, wie berichtet, viele Bürger verhindern, dass der von Ehrenamtlichen betriebene Laden an der Gelderner Straße abgerissen wird, um einen Durchgang zum Platz "An de Pomp" zu schaffen. SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Lischewski, der laut Stenmans mit seiner Sturheit Fördermittel aufs Spiel setzt, ist der Meinung: "Fördermittel abgreifen ja, aber nicht für etwas, das die Bürger nicht annehmen." Viefers wiederum weist darauf hin, dass der Betreiberin des Ladens klar war, dass er abgerissen wird. "Und wir haben achtbare Alternativen angeboten."

Mit dem Vogt-von-Belle-Platz gibt es einen weiteren Faktor im Entwicklungskonzept für Issums Ortskern. Hier gibt es vor allem aus Sicht der SPD Handlungsbedarf. Die Sozialdemokraten sehen Probleme beim Umsetzen des bisherigen Konzepts und möchten eine Anpassung an aktuelle Entwicklungen.

 Jochen Lischewski (SPD)

Jochen Lischewski (SPD)

Foto: ""

Nach dem überarbeiteten Grobplan für den Vogt-von-Belle-Platz kommen dort zwei große Maßnahmen in Frage. Zum einen die Erweiterung des Wohlfühlhauses. Eine Fläche von 2200 Quadratmetern hat die Gemeinde dem Eigentümer verkauft. Projekt Nummer zwei ist der Bau eines Supermarkts. Hierfür ist ein etwa 5300 Quadratmeter großes Teilgrundstück im Gespräch, auf dem sich die Tennisanlage befindet. Der Tennisclub Blau-Weiß Issum hat einen Pachtvertrag, der bis zum 31. Oktober 2029 läuft. Die Verwaltung hat laut Brüx mit dem Verein Kontakt aufgenommen. Sie will klären, ob die Anlage in naher Zukunft überhaupt für eine Bebauung zur Verfügung steht. Ohne diese Fläche ist nach Ansicht der Planer auf keinen Fall eine ausreichende Größe für den Supermarkt zu erreichen.

Für die CDU bedeutete eine Konzentration auf den Vogt-von-Belle-Platz, den zweiten Schritt vor dem ersten, nämlich "An de Pomp", zu tun. Denn während man für "An de Pomp" inklusive Fördergeldern alles zusammen habe, gehöre der Gemeinde für den Supermarkt nicht einmal das Grundstück. Es sei dringend geboten, jetzt mit dem Tennisclub zu sprechen.

Auf jeden Fall wird es eine Bürgerinformation geben. Dort soll die Verwaltung das beschlossene Konzept zur Ortskernentwicklung Issum erläutern. Außerdem sollen Planungsansätze für den Vogt-von-Belle-Platz vorgestellt werden.

(RP)
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