Issum Issumer Eltern fordern mehr Kita-Plätze

Issum · "Mehr Kindergartenplätze in Issum" heißt die Gruppe auf Facebook. Gegründet hat sie Pia Rennen aus der Not heraus. Ihr Sohn Philipp ist zwei Jahre alt, wird im September drei. "Er hat keinen Platz im Kindergarten bekommen", sagt Pia Rennen. Und in absehbarer Zeit wird sich daran auch nichts ändern.

Wie der Familie Rennen geht es aktuell einigen Familien in Issum. Denn schnell meldeten sich auf der Facebook-Seite weitere betroffene Familien. "Zum Heulen" war es Nadine Anskohl, als sie die Absage des Kindergartenplatzes für ihre Tochter Emma bekam. "Ich bin auf meinen Job angewiesen", sagt die Issumerin. "Man kriegt ein Stück weit Angst", sagt sie über die Kindergartensituation. "Es ist ein Punkt erreicht, an dem man sagt: Es geht einfach nicht mehr. Was man da als einfacher Bürger tun kann, ist schwierig. Aber gar nichts tun, ist auch nicht richtig", lautet ihre Devise. Deswegen hat sie Flyer angefertigt. Auf denen wird zu einer Versammlung am Mittwoch, 11. Januar, um 19.30 Uhr in die Gaststätte "Linnewäwer" eingeladen. Wer kein Facebook hat, soll so auch über die aktuelle Kindergartensituation mitreden und mitgestalten können. "Ich erhoffe mir, dass wir an Herrn Unruh vom Jugendamt einen Sammelbrief schreiben. Die Idee eines Elterninitiativ-Kindergartens finde ich auch nicht schlecht, aber das kann keiner alleine stemmen."

"Ich weiß, dass alle Kindergärten belegt sind, einige Kinder auf der Warteleiste stehen und einige keinen Platz kriegen", sagt Gisela Bernau, Sachbearbeiterin der Gemeinde Issum für die Jugendarbeit. Sie ist dabei, den aktuellen Bedarfsplan zu erstellen. Weil die Gemeinde Issum kein eigenes Jugendamt hat, ist für sie das Jugendamt des Kreises Kleve zuständig. Das äußerte sich auf Anfrage der RP folgendermaßen: "In diesem Jahr gab es einen erhöhten Bedarf an Kindergartenplätzen. Deshalb wurde das Angebot an Kita-Plätzen um eine Gruppe erweitert. Alle Betreuungsanfragen konnten somit befriedigt werden." Die zusätzliche Gruppe entstand im Arche-Noah-Kindergarten und war auch direkt voll belegt.

Auf die Frage, was es bringen würde, auf einen Kindergartenplatz zu klagen, lautete die Antwort des Kreisjugendamtes: "In den vergangenen Jahren bestand für keinen Elternteil die Notwendigkeit, eine solche Klage zu führen, weil in den Absprachen mit den Trägern und Kommunen ein bedarfsgerechtes Angebot angeboten werden konnte." Pia Rennen wandte sich an die Issumer CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler. Die telefonierte mit Frank Unruh vom Kreisjugendamt. "Es sei etwas in Planung. Zum 1. August wären alle Kinder versorgt", habe Unruh Voßeler gesagt, so Pia Rennen.

(bimo)
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