Issum Issumer Kontorei begeistert mit prächtigen Chorgesängen

Issum · In der 118. Musik der Issumer Kantorei unter Leitung von Kantor Rolf Pester wurde der Bogen adventlicher Musik vom Barock bis zur Gegenwart gespannt, was eine große Vielfalt garantierte.

 Kantor Rolf Pester mit der Issumer Kantorei.

Kantor Rolf Pester mit der Issumer Kantorei.

Foto: Gerhard Seybert

Dem prächtigen Eingangschor aus Bachs Kantate "Erschallet, ihr Lieder" folgte Telemanns Adventskantate "Machet die Tore weit". Die Kantorei zeigte sich brillant in Ton und Sicherheit. Die anrührende Arie "Jesu, komm in meine Seele" sang Birgit Bernitt mit klarem Ton und angemessener Innigkeit. Das aufmerksam agierende deutsch-holländische Orchester musizierte mit erlesenem Geschmack und großer Sicherheit.

Immer wieder wurden auch die eng an eng sitzenden Besucher singend in das Geschehen mit einbezogen, wie zum Beispiel bei der Kantate "Macht hoch die Tür" (Walter Rein), oder beim Erlernen des Kanons "Komm nun, weihnachtlicher Geist" (Jens Rohwer).

Bildliche Assoziationen im Geschehen um die weihnachtliche Krippe stellten sich bei einem Duett für Flöte und Klavier ein. Mechthild Diepers, aus Sevelen stammende Flötistin im Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken ließ impressionistisch gefärbte virtuose Klänge von Jules Mouquet erklingen, am Klavier adäquat und einfühlsam begleitet von Michael Tegethoff. Hier war ein erster "Szenenapplaus" unausweichlich.

Nach zwei Chorsätzen aus Händels "Messias" folgte das imposante "Halleluja", bei dem sich erstmals die Schlagzeuger (Christoph Jama, Jan Gerighausen) und Marcel Grothues mit E-Bass einbrachten. Das war zwar von Händel nicht vorgesehen, gab dem Superchor aber noch zusätzlichen Drive.

Mit der Kantate "Gelobt sei, der da kommt" kam ein begeisterndes Stück zeitgenössischer geistlicher Pop-Musik zur Aufführung. Eingängige Melodien wurden sehr effektvoll orchestral ausgeschmückt. Nachdenkliche Töne ("Die mit Tränen säen") und eingefügte Rezitationen (Friedhelm Berns) entsprachen dem eher verhaltenen Gestus der Adventszeit.

Höhepunkt war der Schlusssatz, bei dem alle Musizierenden und alle Zuschauer bei den Strophen des Liedes "Tochter Zion" beteiligt waren, angeführt von dem jubelnd schmetternden Trompeten-Trio (Otmar Müller, Axel Groß, Rüdiger Testrut).

Kantor Rolf Pester bewältigte das anspruchsvolle und umfangreiche Programm souverän. Er führte nicht nur gut gelaunt durch das Programm, sondern konnte auch als Bass-Solist überzeugen.

(RP)
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