Geldern Jobcenter betreut 1685 Flüchtlinge

Geldern · Zahl der SGB-II-Bedarfsgemeinschaften sinkt im Kreis Kleve weiter. Mehr Asylberechtigte.

Die Monatsstatistik zur Grundsicherung für Arbeitsuchende weist im Kreis Kleve im Januar 9302 SGB-II-Bedarfsgemeinschaften (BG) aus. Vor einem Jahr lag die Zahl bei 9291, stieg aufgrund des Flüchtlingszuzugs bis Juli 2017 auf das Allzeit-Hoch von 9703 an. Seitdem ist die Zahl rückläufig. Aktuell leben 17.254 Menschen in den BG, 12.567 von ihnen sind erwerbsfähig. Bei den verbleibenden 4687 Sozialgeldempfängern handelt es sich in der Regel um Kinder.

Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Zahlen in den 16 Kommunen im Kreisgebiet unterschiedlich. So sank die Zahl der BG in Geldern um fünf Prozent, während sie in Wachtendonk um 22 Prozent stieg. Kreisweit lag der Anstieg bei 1,7 Prozent. "Das Jahr 2017 hat das Jobcenter Kreis Kleve vor gewaltige Herausforderungen gestellt", so Landrat Wolfgang Spreen. "Insbesondere die Vermittlung der Flüchtlinge aus Krisenstaaten bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe."

Bei der Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten fanden teilweise gegenläufige Entwicklungen statt. Zum einen sank die Anzahl der Berechtigten mit deutschem Pass von 9601 im Januar auf 8873 im Dezember 2017. Fast verdoppelt hat sich die Anzahl der Menschen aus den Top-Acht-Krisenstaaten (912/1685), die aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Pakistan, Iran, Nigeria und Somalia kommen. Die größte Gruppe der Flüchtlinge im SGB-II-Bezug kommt aus Syrien (55 Prozent), gefolgt von Menschen aus dem Irak (19 Prozent). Der interkommunale Vergleich zeigt, dass der Anteil der Flüchtlinge im SGB-II-Leistungsbezug unterschiedlich ist. So kommen in Rheurdt und Issum rund ein Viertel der Leistungsempfänger aus den Flüchtlingsstaaten, in Weeze und Kerken sind es rund sechs beziehungsweise sieben Prozent. Nach einer Statistik der Agentur für Arbeit werden für den Kreis Kleve 12,2 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten als "Flüchtlinge im Kontext von Fluchtmigration" ausgewiesen. Landesweit liegt der Anteil bei 13,1 Prozent.

Auch die Zahlen zur Vermittlung in Arbeit werden in der Statistik des Jobcenters Kreis Kleve mit einer dreimonatigen Wartezeit erfasst. Im September 2017 konnten im Kreis Kleve 323 Menschen in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten vermittelt werden (Vorjahresmonat: 369). In Minijobs wurden 137 Personen vermittelt (Vorjahresmonat: 123). "Neben der anhaltend guten Wirtschaftslage tragen die Akteure in den Jobcentern und den Unternehmen vor Ort dazu bei, dass diese Menschen eine Chance erhalten", so Landrat Spreen.

Im Dezember 2017 wurde zur Erfüllung des gesamten Aufgabenspektrums des SGB II ein Gesamtbetrag von rund 10,81 Millionen Euro gezahlt. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon rund 2,33 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft. 2017 wurden insgesamt 121,56 Millionen Euro aufgewendet (2016: 112,33 Millionen Euro).

(RP)
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