Geldern Jugend aus aller Welt im Tipidorf

Geldern · Bei einem Wochenende in Walbeck kam es zum Erfahrungsaustausch über den Aufenthalt in fremden Ländern. Für manche steht bald die Heimreise an. Andere bereiten sich auf ihre Monate im Ausland gerade vor.

 Gute Laune im Tipidorf bei den Jugendlichen aus aller Welt. Unter ihnen waren Belén Duarte aus Paraguay, Luma Góes aus Brasilien, Arturo von Knobloch aus Paraguay und Courtney Archer aus Zimbabwe.

Gute Laune im Tipidorf bei den Jugendlichen aus aller Welt. Unter ihnen waren Belén Duarte aus Paraguay, Luma Góes aus Brasilien, Arturo von Knobloch aus Paraguay und Courtney Archer aus Zimbabwe.

Foto: Binn

Ein Jahr in einem fremden Land verbringen - ein Traum, den sich viele Jugendliche erfüllen. Am Wochenende verbrachten die Austauschschüler des Rotary-Schüleraustausches ein "Adventure Weekend" im Tipidorf in Walbeck. Jugendliche aus 15 Ländern spielten dann zusammen Fußball, machten eine Kanufahrt und saßen gemeinsam am Lagerfeuer. Die meisten von ihnen sind schon seit mehreren Monaten in Deutschland. Sie sind in Familien untergebracht, von Düsseldorf bis zum Münsterland. Auch die deutschen Schüler, die bald selber ein Jahr lang ins Ausland gehen, waren an dem Wochenende dabei. So hatten sie die Möglichkeit, bereits erste Eindrücke von ihrem neuen Heimatland zu bekommen, indem sie sich mit den Austauschschülern unterhalten.

Der 17-jährige Enzo ist bereits seit mehr als zehn Monaten in Deutschland. Der Brasilianer wohnt bei einer Familie in Ratingen. Dort besucht er auch die Schule. Zunächst hatte er dort etwas Startschwierigkeiten. "Es war am Anfang etwas schwierig, Anschluss zu finden. Aber mittlerweile verstehe ich mich gut mit meinen Mitschülern", erzählte er. Mit den anderen Rotary-Austauschschülern habe er sich aber auf Anhieb gut verstanden. "Ich verstehe mich sehr gut mit den Leuten. Es bringt sehr viel Spaß."

Auch Arturo ist begeistert von Deutschland. Der 17-jährige Paraguayer wohnt zurzeit in Münster. "Das Essen ist hier sehr lecker", lobte er. "Außerdem habe ich hier das erste Mal Schnee gesehen, das war richtig schön." Auf die Frage, was die beiden Jungen typisch Deutsches gemacht hätten, sind sich beide einig. "Das Oktoberfest", antworteten beide sofort.

Indra Beenen ist Betreuerin der Austauschschüler. Sie begleitet die Jugendlichen durch ihr abenteuerreiches Jahr. "Das ,Adventure Wochenende' ist mit das Beste", erzählte sie. "Man hat dann die Möglichkeit, noch mal alle wiederzusehen." Zudem finde man dort Freunde fürs Leben. "Viele haben noch Jahre nach dem Austausch Kontakt. Man wird hier zu einer Familie. Der Austausch soll ein ganzes Leben in einem Jahr sein." Sie selber war ein Jahr lang in Alaska und denkt gerne an die Zeit zurück.

Pia Hülsken hat dieses Erlebnis noch vor sich. Sie gehört zu denjenigen, denen das Auslandsjahr noch bevorsteht. Bald wird sie für fast zwölf Monate in den USA im Bundesstaat Minnesota leben. "Ich freue mich auf die neuen Erfahrungen", erklärte sie. "Ich möchte eine neue Familie finden und Englisch am Ende gut beherrschen. Außerdem kann ich somit Verknüpfungen in der ganzen Welt finden." Ein Auslandsjahr ist ein Abenteuer, auf das sich viele Jugendliche einlassen. Rotary gibt ihnen die Gelegenheit, dieses unbeschwert zu genießen. Im Frühjahr gehen alle Schüler sogar auf eine gemeinsame Europareise - von Prag über Venedig bis hin nach Paris. Die Austauschschüler erleben einmalige Ereignisse, die sie nicht so schnell wieder vergessen werden. Für viele von ihnen war das Wochenende in Walbeck schon fast das Ende, doch für einige von ihnen geht das Abenteuer dann erst los.

(dago)
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