Geldern Junge Musiker vom Niederrhein gesucht

Geldern · Bis zum 9. Februar können sich Gruppen mit einem Durchschnittsalter unter 25 Jahren bei Young Talents bewerben. Früher spielten bei dem Viersener Wettbewerb örtliche Schulbands, jetzt steht er Musikern aus der ganzen Region offen.

Der jährlich stattfindende Bandwettbewerb Young Talents ist in Viersen eine feste Größe. Bereits zum elften Mal veranstaltet das dortige, städtische Jugendprojekt Young Life zusammen mit dem Jugendzentrum Hubert-Vootz-Haus die Reihe mit vier Konzerten, bei denen Nachwuchsmusiker gegeneinander antreten. In drei Vorrunden werden aus insgesamt zwölf Musikgruppen vier Finalisten ermittelt. Und im Finale in der Festhalle geht es dann ums Preisgeld und vor allem um einen begehrten Auftritt bei dem bekannten Rockfestival "Eier und Speck".

Das eigentliche Prozedere ist dabei über die Jahre gleich geblieben. Aber während früher vor allem Viersener Schülerbands auftraten, kommen jetzt immer mehr Bands auch aus anderen Städten. "Musiker aus Rheinberg, Erkelenz, Kempen und sogar aus dem Kreis Kleve haben sich für dieses Jahr angemeldet", sagt Susanne Rosen vom städtischen Jugendprojekt. Der Wettbewerb hat sich geöffnet. "Bands vom ganzen Niederrhein sind willkommen", erklärt sie.

Die Bedingung für die Teilnahme: Die Musiker dürfen im Durchschnitt nicht älter als 25 Jahre alt sein, sie müssen eigene Songs bei den halbstündigen Auftritten spielen und Verbindungen zur Region haben. "Viele sind Studenten und leben zum Beispiel im Ruhrgebiet, kommen aber ursprünglich vom Niederrhein", sagt Rosen.

Die meisten Künstler beim Young-Talents-Wettbewerb sind Anfang 20, die Bands sind in der Regel älter als noch vor ein paar Jahren. Der Wettbewerb richtete sich am Anfang vor allem an die damals zahleichen Viersener Schüler- und Jugendbands, die meist in Klassenräumen und Jugendklubs probten. Young Talents sollte ihnen eine Bühne geben, auf der sie sich vor Publikum ausprobieren konnten. Doch viele Jugendliche hätten wegen der verkürzten Schulzeit und den vielen Einflüssen, mit denen sie heutzutage konfrontiert sind, einfach weniger Zeit für so ein aufwendiges Hobby wie Musik, erklärt der Viersener Beigeordnete Paul Schrömbges. Mitarbeiterin Rosen stimmt ihm zu: "Es gibt einfach weniger Schülerbands als früher."

Daher haben die Verantwortlichen die Zielgruppe erweitert. "Der Wettbewerb hat sich mehr in die Studentenszene verlagert", sagt Rosen. Auch mit der Konsequenz, dass Musiker mit mehr Erfahrung und Können in Viersen auf der Bühne stehen. "Das Niveau ist in den vergangene Jahren deutlich gestiegen", sagt der Musikjournalist Udo Gröbbels, der seit 2010 in der Young-Talents-Jury sitzt. Und so hat sich der Wettbewerb einen Namen in der Musik-Szene gemacht und ist deshalb für Bands von außerhalb interessant geworden. Auch mit der Resonanz des Publikums sind die Veranstalter zufrieden. Die drei Vorrunden-Konzerte in der Rockschicht und das Finale in der Festhalle sind in der Regel mit bis zu 200 Zuschauern gut besucht.

Obwohl mehr Studenten auftreten, sind auch junge Schüler weiterhin willkommen. Selbst wenn sie noch nicht genügend eigene Stücke für den halbstündigen Auftritt zusammen haben, können sie sich bewerben und dann außer Konkurrenz auftreten. Die Jury, in der Musikveranstalter, Musiker und Vertreter der Stadt sitzen, wählt nicht nur die Teilnehmer aus und bewertet die Auftritte, sondern verspricht auch ein fundiertes persönliches Feedback. "Manche Bands kommen wieder. Und so wir können ihnen helfen, besser zu werden", sagt Jury-Mitglied Gröbbels. Zwei Sieger des Young Talents-Wettbewerbs, die Bands Linus und Roxopolis, haben mittlerweile eigene Alben produziert und treten regelmäßig auf.

(RP)
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