Geldern Kässbohrer verdoppelt Personal in Goch

Geldern · Der zur türkischen Tirsan-Gruppe gehörende Fahrzeugbauer hat den Umsatz im vergangenen Jahr auf elf Millionen Euro verdoppelt. Das Unternehmen will bis zum Jahr 2016 insgesamt 42 neue Arbeitsplätze schaffen.

 Schon während der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 gab es für Kässbohrer in Goch eine Standortgarantie. Künftig wird hier eine ganz neue Produktionslinie hergestellt.

Schon während der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 gab es für Kässbohrer in Goch eine Standortgarantie. Künftig wird hier eine ganz neue Produktionslinie hergestellt.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Der Fahrzeugbauer Kässbohrer, der an der Gocher Siemensstraße auf 108.000 Quadratmetern Fläche beheimatet ist, verdoppelt sich: Zum einen wurde der Umsatz des zur türkischen Tirsan-Gruppe zählenden Unternehmens im Jahr 2014 auf elf Millionen Euro verdoppelt, zum anderen will die Firma die Mitarbeiterzahl von derzeit 40 um weitere 42 bis zum Jahr 2016 ausbauen. Diese Zahlen gab auf der Fachmesse für Immobilien und Investitionen Expo Real in München der Vertriebsmitarbeiter Andreas Sprenger bekannt.

Der Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und sein Gocher Amtskollege Rüdiger Wenzel hatten Kässbohrer zur Messe eingeladen. Kuypers: "Es werden neue Arbeitsplätze in Goch geschaffen, das ist wichtig genug, die neuesten Zahlen und Fakten der Firma einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen." Wenzel ergänzte: "Die Firma entwickelt sich mehr als positiv."

 Die beiden Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel (Goch) und Hans-Josef Kuypers (Kreis Kleve) mit Andreas Sprenger, Kässbohrer-Vertriebsmitarbeiter, auf der Expo in München (von links).

Die beiden Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel (Goch) und Hans-Josef Kuypers (Kreis Kleve) mit Andreas Sprenger, Kässbohrer-Vertriebsmitarbeiter, auf der Expo in München (von links).

Foto: Lothar Berns

Die urdeutsche Firma Kässbohrer wurde 1893 in Ulm gegründet und gehört seit 2002 zur Tirsan-Gruppe, in der auch die Marken Talson und Hendricks vertreten sind. Die Firma gehört mit einem Gruppenumsatz von 248 Millionen Euro zu den 500 größten Unternehmen in der Türkei. Der Hauptsitz mit 365.000 Quadratmetern Fläche ist in der Türkei, neben der Filiale in Goch gibt es auch noch eine 50.000 Quadratmeter große Produktion in Russland.

Schon seit 1998 ist Goch das Zentrum für europäische Aktivitäten. Vor der Weltwirtschaftskrise 2009 waren in Goch 117 Mitarbeiter tätig. In der Krise gab es trotz eines Umsatzeinbruchs eine Standortgarantie für Goch, weil der Sitz für die strategische Ausrichtung der Gruppe wichtig ist.

Andreas Sprenger: "Seit zwei Jahren geht es stetig aufwärts. Das führte dazu, dass wir die Mitarbeiterzahl in einem Jahr verdoppeln werden." Ein Grund: Von Goch aus werden nicht nur die gesamte Disposition und Montage für Europa, das gesamte westeuropäische Händlernetz sowie das Ersatzteilzentrum für Europa und Partner in Deutschland koordiniert, sondern ab 2016 werden hier auch so genannte Kippfahrzeuge vor allem für das Bauwesen hergestellt, eine ganz neue Produktionslinie.

Der Gocher Standort soll weiter wachsen, geplant ist es, dass die Produktionszahlen bis 2018 verdoppelt werden. Aktuell werden vier bis fünf Fahrzeuge am Tag von sieben festen und einem Dutzend Leih-Arbeitern produziert. Diese Anzahl wird erhöht auf 16 Fahrzeuge am Tag, dafür braucht Kässbohrer bis Ende des Jahres 2015 voraussichtlich 18 neue Mitarbeiter und bis August 2016 weitere 24 feste Arbeitskräfte.

Gesucht werden vor allem auch Facharbeiter aus dem Metallbereich mit Hilfe von Personaldienstleistern. "Wir wollen frühzeitig mit der Anwerbung beginnen", sagt der 32 Jahre alte gebürtige Gocher Andreas Sprenger, der seit sechs Jahren für die CDU im Rat arbeitet und auch Vorsitzender des Bauausschusses ist. Zielplanung ist es, den bisher bei elf Millionen Euro liegenden Umsatz in den nächsten Jahren auf 16 Millionen Euro zu steigern.

Für die Firmengruppe gibt es die Zielplanung 2018, die besagt, dass bis dahin 20.000 Fahrzeuge pro Jahr hergestellt werden bei einem Jahresumsatz von dann 500 Millionen Euro. Dafür hat Tirsan in den vergangenen Jahren fast 40 Millionen Euro in die Standorte investiert.

Um die Firma Kässbohrer auch in Goch und in der ganzen Region bekannter zu machen, hat man den Weg in die Öffentlichkeit angetreten, zum Beispiel mit unterschiedlichen Events wie Produkteinführungen, Sommerfesten oder Kundenveranstaltungen.

(RP)
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