Issum Kaffeeschmuggel: Harte Strafen gefordert

Issum · Staatsanwalt will Moerser für acht Jahre hinter Gitter schicken. Bewährung für Issumerin beantragt.

Seit Juni müssen sich fünf Angeklagte, darunter eine Frau aus Issum, wegen Steuerhehlerei in Millionenhöhe vor dem Klever Landgericht verantworten. Erst jetzt konnte die Beweisaufnahme geschlossen werden. Der Staatsanwalt fordert langjährige Haftstrafen.

Mit einen ausgeklügelten Plan sollen die gut gebildeten und seriös wirkenden Geschäftsleute es geschafft haben, den Transport von tonnenweise Kaffee aus den Niederlanden nach Deutschland zu organisieren, ohne die anfallende Kaffeesteuer zu zahlen. Innerhalb eines Jahres sollen die Angeklagten vier Millionen Euro Kaffeesteuer und eine Million Umsatzsteuer hinterzogen haben. Sie sollen für den Transport von 1300 Tonnen Kaffee verantwortlich sein.

Die Anklageschrift ist mehr als 100 Seiten lang. Vor der Wirtschaftsstrafkammer des Klever Landgerichts mussten viele Dokumente verlesen und Zeugen gehört werden. Leicht war die Aufklärung auch deshalb nicht, weil die Taten schon fünf Jahre zurückliegen. Den drei Männern und zwei Frauen wird besonders schwere Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei vorgeworfen. Folgt das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, muss ein 45-Jähriger aus Moers für acht Jahre ins Gefängnis. Bei ihm soll eine Vorstrafe einbezogen werden. Im Falle des weiteren Angeklagten aus Moers wurde eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten beantragt. Auch bei dem Mitangeklagten aus Hamburg solle eine Haftstrafe verhängt werden.

Im Falle der beiden Frauen aus Issum und Isernhagen wurden Bewährungsstrafen, einmal mit Zahlung einer Geldstrafe von 9000 Euro, beantragt. Am Dienstag sollen die Verteidiger plädieren. Das Urteil soll am 16. Oktober fallen.

(bil)
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