Issum Kantersieg von Clemens Brüx in Issum

Issum · Der Parteilose, der von SPD und FDP nominiert worden war, holte mehr als 60 Prozent der Stimmen. CDU-Kandidat Stefan Vester erkannte die Niederlage an und gratulierte als einer der Ersten. Beide Deckers über vier Prozent.

Bleiben wir bei der Fußballsprache. Der Gladbach-Fan Clemens Brüx landete gestern Abend einen Kantersieg gegen den Gladbach-Fan Stefan Vester. Das Ergebnis fiel überraschend klar aus. Brüx erreichte genau 60,81 Prozent der Stimmen, während Vester bei 29,86 Prozent lag. Die beiden Mitbewerber Hans-Theo Deckers und Bernd Deckers kamen auf 4,5 beziehungsweise 4,82 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Der parteilose Brüx war für den Wahlkampf gemeinsam von SPD und FDP nominiert worden. Vester war ein Vorschlag der CDU, während die beiden Deckers als Parteilose angetreten waren. Viele politische Beobachter hatten Brüx und Vester in einer Stichwahl in 14 Tagen gesehen. Umso überraschender kam dann das gestrige Ergebnis.

So voll war der Sitzungssaal im Haus Issum lange nicht mehr. Das lag sicherlich auch an der Kirmes, die auf dem benachbarten Vogt-von-Belle-Platz stattfand. Der neue Issumer Bürgermeister kam gar im schicken Anzug, in dem er noch im Schützenumzug mitgezogen war. Nachdem das Landratsergebnis für Issum von Hauptamtsleiter Johannes Elbers per Beamer an die Wand geworfen worden war und Noch-Bürgermeister Gerhard Kawaters die ersten Ergebnisse verkündet hatte, folgten die ersten der zwölf Wahlbezirke (einschließlich Briefwahl) für die Bürgermeister-Wahl in Issum. Doch nach den ersten beiden Bezirken war die Spannung schnell raus. Erster Jubel brandete durch den Saal. Brüx hatte in den Issumer Bezirken jeweils satte 50 Prozent geholt, während Vester sich bei etwas mehr als 30 Prozent bewegte.

Wer nun bei der CDU auf die Sevelener Bezirke gesetzt hatte, sah sich schnell getäuscht. Auch dort schnitt der SPD-FDP-Kandidat ausgezeichnet ab, holte sogar knapp den Bereich "Käthe-Kollwitz-Schule". Noch einen Bezirk vor dem Endergebnis lag Brüx knapp unter 60 Prozent und Vester über 30 Prozent. Doch auch dass konnte der Issumer gegen den Sevelener im Endspurt drehen.

Der CDU-Kandidat erkannte sehr schnell seine Niederlange an und gehörte zu den ersten Gratulanten, die herzlich dem neuen Bürgermeister die Hand drückten. "Ich hätte mir eine etwas höherer Wahlbeteiligung gewünscht", erklärte der Christdemokrat, obwohl diese schon bei 55,96 Prozent für Issum sehr hoch im Vergleich zu Nachbarkommunen lag. Der Gewinner war naturgemäß sehr glücklich und hatte allen Grund zu feiern, vor allem als er im Endspurt auch noch die 60-Prozent-Hürde geknackt hatte. "Das ist schon ein überragendes Ergebnis", konstatierte Brüx. In diesem Zusammenhang dankte er auch seinen Gegenkadidaten für den überaus fairen Wahlkampf.

Die beiden Deckers standen an diesem Abend einträchtig nebeneinander und nahmen die Niederlagen relativ gelassen. "Es war einfach noch nicht die Zeit für einen echten, parteilosen Kandidaten, der nicht von einer Partei unterstützt wird", bemerkte Hans-Theo Deckers. "Es war jedoch wohl die Zeit für einen Bürgermeister aus Issum und mal nicht aus Sevelen", fügte Bernd Deckers hinzu. Trotz des hohen Aufwandes, den er im Wahlkampf betrieben habe, nahm er das gestrige Ergebnis gelassen. Er habe während der vergangenen Wochen viele Sympathien von den Bürgern erfahren.

(RP)
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