Kerken Kerkens Bürger wollen Stromkästen bemalen

Kerken · Das Projekt "Kerkener Kunststrom" startete erfolgreicher als erwartet. Es gab 32 Anmeldungen von Bürgern, die graue Kästen verschönern wollen. Eine Fortsetzung des Projektes scheint möglich zu sein.

 Wirtschaftsförderin Nicole Thissen und Bürgermeister Dirk Möcking mit Farbe und Pinsel an einem Kerkener Trafo.

Wirtschaftsförderin Nicole Thissen und Bürgermeister Dirk Möcking mit Farbe und Pinsel an einem Kerkener Trafo.

Foto: gerhard seybert

Die Verantwortlichen in der Gemeinde Kerken sind angenehm überrascht. "Wir hatten damit gerechnet, dass im ersten Jahr etwa 15 bis 20 Stromkästen von den Bürgern bemalt werden", berichtet Kerkens Wirtschaftsförderin Nicole Thissen. Dann habe es doch 32 Anmeldungen gegeben.

Nachdem der Kerkener Gemeinderat bereits Mitte Dezember sein Einverständnis erklärt hatte, konnte die neue Wirtschaftsförderin im Rathaus an die Arbeit gehen. Bereits Anfang Januar stellte die Gocherin mit dem Bürgermeister ein umfangreiches Konzept mit dem Namen "Kerkener Kunststrom" vor.

Danach sollten in dem genanten ersten Schritt etwa 15 Trafo-Stationen von den Bürgern verschönert werden. "Da sind wir flexibel", erklärte bereits damals Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking. Gäbe es mehr Interessenten, könnten noch weitere Stromkästen hinzukommen. Insgesamt gebe es etwa 100 solcher Stationen. Die Genehmigung des Eigentümers - Westnetz, eine RWE-Tochter - war unproblematisch, da es solche Projekte bereits in anderen Kommunen gibt. Nachdem im Januar die Gemeinde Kerken interessierte Bürger zum Projekt "Kerkener Kunststrom" aufgerufen hatte, wurde auch die Idee, die dahinter steht, erklärt. Ziel ist es, die grauen und unansehnlichen Stromkästen im Gemeindegebiet an einem Projektwochenende, 28. und 29. Juni, mit selbstgewählten Motiven künstlerisch zu gestalten und dadurch einen Beitrag zur Verschönerung der Gemeinde zu leisten.

Bis zum Ablauf der Anmeldefrist Ende März lagen der Verwaltung insgesamt 32 Anmeldungen von Künstlern, Vereinen, Schulen und interessierten Bürgern vor. Gemalt wird in nahezu allen Ortsteilen. Neben Schulmaskottchen, Gipfelstürmern, Wunder- und Blumenbildern werden zukünftig auch Bilder aus Kerken und von niederrheinischen Landschaften die Stromkästen im Gemeindegebiet verschönern. Alle Künstler erhalten in den nächsten Tagen ausführliche Informationen über den ihnen zugeteilten Stromkasten. Ab Montag, 2. Juni, können die von der RWE-Tochter "Westnetz" spendierten Materialpakete im Rathaus der Gemeinde Kerken, Dionysiusplatz, in Nieukerk in Empfang genommen werden. Für das Projektwochenende selbst wird dann auch ein "Farbnotdienst" eingerichtet.

Die nächstgelegenen Anwohner der zu bemalenden Kästen werden von der Verwaltung über das Projekt und das Motiv informiert und gleichzeitig darum gebeten, die Teilnehmer des Projektes zu unterstützen und gegebenenfalls Strom für die nötigen Vorarbeiten an den Stromkästen zur Verfügung zu stellen.

Rückfragen zum Projekt "Kerkener Kunststrom" beantwortet Kerkens Wirtschaftsförderin Nicole Thissen unter Telefon 02833 922100. "Wie das Projekt in Zukunft weitergeht, ist noch offen", berichtete Thissen gestern. Sie könnte sich vorstellen, dass bei Interesse seitens der Bürger das Projekt auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird. Immerhin gebe es auf dem Gemeindegebiet ja noch etwa 70 Kästen, die etwas Farbe gebrauchen könnten. "Das RWE ist offen für solche Pläne", fügte die Wirtschaftsförderin noch hinzu.

(RP)
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