Kerken Kerkens Bürgermeister lobt den Rat

Kerken · Beim Neujahrsempfang spricht Dirk Möcking von weitsichtigen humanitären Entscheidungen. Rücklagen erlauben Finanzierung von Investitionen aus eigenen Mitteln. Drei Ehrenamtspreise für verdiente Einzelpersonen und Gruppen.

 In einem fast voll besetzten Adlersaal blickte Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking auf das Jahr 2016 zurück.

In einem fast voll besetzten Adlersaal blickte Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking auf das Jahr 2016 zurück.

Foto: Seybert

Zum fünften Neujahrsempfang hat gestern Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking viele Bürger im fast voll besetzten Adlersaal begrüßt. Seine Rede baute Möcking auf drei Zahlen auf. Zunächst berichtete er von den Plänen, in den nächsten Jahren 8,5 Millionen Euro in die Bildung zu investieren. Moderne, intelligente Technik in den Räumen der Robert-Jungk-Gesamtschule, Barrierefreiheit - der Bürgermeister betonte nicht ohne Stolz die "sehr weitsichtige Entscheidung", die der Kerkener Gemeinderat hier geleistet habe. Als zweite Zahl erwähnte Möcking die 9,6 Millionen Euro Ausgleichsrücklage der Gemeinde, die das Ergebnis einer nachhaltigen Haushaltspolitik seien. Diese Rücklagen ermöglichen der Gemeinde "eine Finanzierung der anstehenden Investitionen aus eigenen Mitteln", so Möcking.

Mit der dritten Zahl schnitt Möcking ein Thema an, das seit Monaten Brisanz mit sich bringt. Er sprach von den 65,3 Millionen Menschen, die Ende 2015 auf der Flucht waren. Die Entwicklung sei ungewiss, so der Bürgermeister, sie könne jedoch "von uns allen maßgeblich mit beeinflußt werden - im positiven wie im negativen Sinne". Damit appellierte Möcking im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen sowohl in Amerika unter Trump als auch in Europa an ein konsequentes, nachhaltiges und forderndes Einstehen für die Werte, die von allen respektiert werden sollten.

Er ging ein auf die bereits erfolgten oder in naher Zukunft zu realisierenden Maßnahmen der Gemeinde zur Unterbringung der 200 Flüchtlinge, die Kerken im Laufe des Jahres aufnehmen wird. Vor allem die Sorgen der Bürger lagen dem Gemeinderat hier am Herzen, versicherte Möcking.

Sorgen, die teilweise auch in Vorwürfen und "überzogener Kritik" Ausdruck fanden. Zusammenfassend lobte er die Leistung des Rates, mit besonders weitreichenden, weitsichtigen und humanitären Entscheidungen alles Mögliche "für unsere Flüchtlinge, aber auch im Interesse unserer einheimischen Bürger" getan zu haben. Der Applaus der Gäste gab dem Bürgervertreter Recht.

Nach einem musikalischen Intermezzo eines Saxophon-Quartetts ging es um etwas "Kerken-Typisches". In einem unterhaltsamen wie lehrreichem Vortrag berichtete Dr. Georg Cornelissen, Mitarbeiter des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalforschung in Bonn, über das "Kerkener Deutsch zwischen Köln und Kohlenpott". Alltagssätzen wie "Besser ga kein Wetter wie son Wetter" oder "Da wa son Hubbel" fühlte der Sprachwissenschaftler mit einer ordentlichen Portion Humor auf den Zahn.

Den krönenden Abschluss fand der Neujahrsempfang mit der Ehrung des bürgerschaftlichen Engagements. Aus "zahlreichen Vorschlägen", so Möcking, wurden vom Gemeinderat drei Kerkener für den Ehrenamtspreis ausgewählt. Den ersten Preis überreichte der Bürgermeister an die Jugendfeuerwehr Kerken, genauer an das zwölf Personen starke Ausbilderteam, das sich mit vielen Aktionen und Übungen um die Jugendlichen der Feuerwehr Kerken kümmert und ihnen eine feuerwehrtechnische Ausbildung ermöglicht. Den Preis nahm stellvertretend Teamchef Karl-Heinz Kleinmanns an. Zweite Ehrenperson war Rainer Hoferichter, der für seine langjährige Tätigkeit im Musikverein "Eintracht" Nieukerk und für seine Leiterposition im Jugendorchester geehrt wurde. Den dritten Preis durfte Dieter Janßen entgegennehmen. Janßen wurde sowohl für seine Mitarbeit im Nieukerker Männergesangverein, in dem er seit 49 Jahren Vize-Dirigent ist, als auch für sein Engagement für den Kirchenvorstand St. Dionysius Nieukerk geehrt. Seit 2010 ist er der Beauftragte für die Renovierung und Sanierung der Kirche.

(akla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort