Kerken Kerkens Rücklage schrumpft um 1,7 Millionen Euro

Kerken · Ein Defizit von rund 1,7 Millionen Euro weist der Kerkener Haushaltsentwurf für 2018 auf, den Bürgermeister Dirk Möcking dem Gemeinderat vorgelegt hat. Ein Loch, das durch die Ausgleichsrücklage gestopft werden kann. Erträgen von knapp 21,8 Millionen Euro stehen im Etat Aufwendungen von fast 23,5 Millionen Euro gegenüber. Die Ausgleichsrücklage, Ende 2016 bei etwas über 10,3 Millionen Euro, wird Ende dieses Jahres voraussichtlich fast 9,4 Millionen Euro betragen und Ende 2018 etwas mehr als 7,7 Millionen Euro. Kämmerer Udo Niersmann charakterisierte die Kerkener Finanzlage als "alles in allem im sehr grünen Bereich".

 Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking.

Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking.

Foto: Möwius

Bildung und Migration bezeichnete Bürgermeister Möcking in seiner Haushaltsrede als die beiden "großen" Themen. Das schlägt sich auch in den Projekten für das kommende Jahr nieder. Hier stehen der Umbau der ehemaligen Hauptschul-Turnhalle am Rahmer Kirchweg zu einer Aula/Mensa für die Robert-Jungk-Gesamtschule (eine Million Euro) und der zweite Bauabschnitt für die Flüchtlingsunterkünfte am Grauelsweg (750.000 Euro) ganz oben in der Liste der Investitionen. Weitere große Posten sind ein neues Löschfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr (370.000 Euro), die Beteiligung am kreisweiten Breitbandausbau (280.000 Euro), die weitere Sanierung von Wirtschaftswegen im Gemeindegebiet (260.000 Euro) sowie der Bau einer Skateranlage im Freizeitpark an der Güterstraße in Aldekerk (140.000 Euro). Insgesamt sind Investitionen von fast 2,7 Millionen Euro vorgesehen.

Änderungen gibt es laut Kämmerer Niersmann bei der Grundsteuer A und B. Sie werden um jeweils sechs Prozentpunkte auf 236 beziehungsweise 429 Prozent angehoben. Die Gewerbesteuer bleibt bei 411 Prozent. Die Kreisumlage wird nach seiner Einschätzung zu einem "Nullsummenspiel". Großen Einfluss auf das Jahresergebnis hat nach seinen Aussagen die Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden. Die Kosten für die Flüchtlingshilfe sinken gegenüber dem laufenden Jahr von 2,59 auf 2,14 Millionen Euro. Jedoch gehen auch die Erträge von zwei auf eine Million Euro zurück. "Die Fixkosten für die Unterkünfte fallen immer an, unabhängig von der Zahl der zugewiesenen Asylbewerber", erklärte Niersmann.

Bürgermeister Möcking wies darauf hin, dass mit dem Ausbau und der Erweiterung des Schulstandortes Kerken die Voraussetzungen für ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot geschaffen und mit diesen Projekten die Attraktivität Kerkens als Wohngemeinde erhöht würden. "Mit unseren Investitionsentscheidungen geben wir darüber hinaus aber ein ebenso deutliches Zeichen zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen." In dem Bewusstsein "unserer christlichen Wurzeln und der solidarischen Verantwortung" fielen die entsprechenden finanziellen Entscheidungen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort