Geldern Kirche für Kinder startet wieder

Geldern · Die evangelische Gemeinde in Geldern hat ein eigenes Programm für Fünf-bis Elfjährige. Einmal im Monat, samstags, geht es um Gott und was er für das eigene Leben bedeutet.

 Hajun, Gabriel und Angelina freuen sich auf die Kirche für Kinder. Im Hintergrund: Ralf Streppel und Mika Purba.

Hajun, Gabriel und Angelina freuen sich auf die Kirche für Kinder. Im Hintergrund: Ralf Streppel und Mika Purba.

Foto: Gerhard Seybert

Es wird sich alles um Gottes Liebe drehen. Das steht für Mika Purba fest. Sie ist mit im Team derjenigen, die "Kirche für Kinder" wiederaufleben lassen. Sie zieht ein buntes Blatt aus einer Mappe. Auf dem Papier sind Glitzersterne und auch ein rotes Herz, immerhin geht es um die Liebe. Drei Stunden lang wird unter dem Thema gebastelt, gesungen und biblische Geschichten gehört, in denen das greifbar wird: Was bedeutet das, wenn Gott einen lieb hat?

Aus ihrem Ordner zieht Mika weitere Blätter mit Zahlen. Die wird sie brauchen, wenn es um Gottes Schöpfung geht. In sechs Tagen hat Gott die Welt erschaffen. "Das ist schon ein Zeichen für seine Liebe", erklärt Pfarrer Ralf Streppel. "Und dann ist Jesus auf die Welt gekommen und hat das auch noch gezeigt." Mika Purba greift wieder in die Mappe und holt Schwarz-Weiß-Bilder hervor, auf denen Jesus einen Blinden heilt, Brot und Fische vermehrt, um die Menschen satt zu machen. Welches Bild die Kinder bunt malen, das sollen sie selbst entscheiden.

Mika Purbas Kinder, Angelina und Gabriel, werden auch bei der Kirche für Kinder dabei sein. In ihrer Heimat Indonesien ist es üblich, dass es für den Nachwuchs einen eigenen Kindergottesdienst gibt, während die Erwachsenen ihren Gottesdienst besuchen. "Sie vermissen das", sagt Mika Purba. In anderen Kirchengemeinden am Niederrhein gibt es das noch, weiß Ralf Streppel. Aber die Gottesdienstkultur der Familien habe sich verändert. Die Familien kommen seltener zusammen in den Gottesdienst. "Heute wird die Zeit mit den Kindern anderes geplant. Viele nutzen den Sonntagmorgen, wenn keiner in der Familie arbeiten muss, um gemeinsam zu frühstücken", sagt Streppel. Mit der Kirche für Kinder am Samstagvormittag will man den Bedürfnissen der Familien entgegenkommen. Diese Veranstaltung gab es schon einmal. Irgendwann waren weniger Kinder da. Nun wolle man mit einem Team einen Neuanfang starten.

In der Familie von Mika Purba ist der Glaube keine Wochenend-Eintagsfliege. Vor dem Einschlafen liest die Pfarrerin aus Indonesien ihren Kindern aus der Bibel vor, aus der Kinderbibel mit vielen Bildern. Danach wird noch gebetet. Für Mika Purba ist das mehr als ein bloßes Ritual. "Ich finde, dass Kinder die neue Generation der Kirche sind", sagt die Mutter und Pfarrerin. Außerdem wirke das Gehörte in den Alltag hinein. "Wenn wir einen guten Glauben haben, dann ist das gut für unser Leben, nicht nur für uns, sondern für alle anderen Menschen."

Wer am Glauben festhalte und sich frage, was er Gutes tun kann in seinem Leben, auch für Gott, der werde auch eine gute Beziehung zu anderen Menschen haben, da wo er steht, wo er arbeitet. "Auch Jesus sagt: ,Lasset die Kinder zu mir kommen.'", zitiert Mika Purba aus der Bibel. "Das ist unsere wichtigste Aufgabe als Eltern, als Pfarrer, auch als Kirche." Nun haben die Kinder ihre eigene Veranstaltung.

(RP)
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