Bundestagswahl 2017 Klarer Sieg für den Newcomer
Geldern · Auf den ersten Blick war es ein ungleicher Kampf. Zum einen die Bundesministerin, seit Jahrzehnten im politischen Spiel erfahren und trotzdem in der Heimat verwurzelt.
Auf der anderen Seite der junge Herausforderer, den vor dem Wahlkampf im Gelderland eigentlich niemand kannte. Sozusagen Champions League gegen Aufsteiger. Aber der Wahlkreis 112 Kleve ist seit 1949 tiefschwarz - und so bleibt es auch. Stefan Rouenhoff aus Goch gewinnt eindeutig bei seiner ersten Kandidatur gegen die prominente SPD-Bundespolitikerin Barbara Hendricks. Der bleibt wie gewohnt nur die Verliererrolle - und auch der Blick nach Berlin, wo sie den Wahlabend erlebte, kann sie nicht wirklich trösten. Der Kreis Kleve hat nun zwar wieder zwei Abgeordnete im Parlament, aber die Zeiten, auch Bundesminister aus unserer Region zu haben, scheinen vorerst vorbei zu sein.
Dass Rouenhoff mit knapp 45 Prozent der Stimmen bei 226.112 Wahlberechtigten in den 16 Kommunen nicht an das Rekord-Resultat von Ronald Pofalla aus dem Jahr 2013 (50,92 Prozent) herankommt, ist weniger seiner geringeren Bekanntheit, sondern mehr dem Bundestrend geschuldet, dem man sich auch im Kreis Kleve nicht entziehen kann.
Auf Stefan Rouenhoff kommen spannende Zeiten zu. Er muss sich nicht nur in Berlin einleben und seine Rolle finden, die Kreis-CDU wird von ihm auch eine Führungsrolle vor Ort erwarten.
Zufrieden sein durfte gestern auch der FDP-Kandidat. Ralf Klapdor hat einen sehr guten Wahlkampf geführt und sicherlich auch persönlich dazu beigetragen, dass der bundesweite Aufwärtstrend der FDP auch in allen Kommunen der Region Wirkung zeigte.
Bleibt der dunkle Aspekt des Wahlabends: Die Alternative für Deutschland (AfD) mit dem Kandidaten Gerd Plorin hat in allen unseren Kommunen ihre Wähler. Knapp sieben Prozent der Stimmen zeigen, dass auch die Politik vor Ort sich mit dem Phänomen auseinandersetzen muss.
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