Wachtendonk Kleine Wachtendonker brauchen Platz

Wachtendonk · Zum Sommer 2017 fehlen Kindergartenplätze in der Niersgemeinde. Eine Einrichtung für zwei Gruppen muss kommen, das signalisiert die Kreisverwaltung. Zwei Träger haben ihre Bereitschaft bekundet. Ein Problem ist der Standort.

Wie groß die Lücke sein wird, weiß jetzt noch niemand. Sicher aber ist: Es wird eine Lücke da sein, wenn nichts passiert. Dann ständen im Sommer 2017, mit dem Start des Kindergartenjahrs 2017/2018, nicht genügend Kindergartenplätze für die kleinen Wachtendonker und Wankumer bereit. Das geht aus der Vorlage für die heutige Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses hervor.

Schon nach der Kindergartenbedarfsplanung im März 2015 hatte sich verstärkter Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder ab drei Jahren gezeigt. Der wird befriedigt durch einen Anbau mit dauerhafter Betriebserlaubnis, der derzeit errichtet wird in Abstimmung mit der "Elterninitiative Bewegungskindergarten Gänseblümchen", dem Vermieter und dem Landesjugendamt als Betriebsaufsicht. Die Fertigstellung verzögert sich nach aktuellem Stand voraussichtlich bis Juni. Doch es zeigt sich, dass der Bedarf weiter wächst und dieser Anbau an der Berliner Straße nicht ausreicht.

Hintergrund ist laut Angelika Trost von der Gemeindeverwaltung eine überraschende Entwicklung. In der Kindertagesstätte St. Marien Wachtendonk wurde die Kapazität reduziert. Dort werden zurzeit noch 95 Kinder betreut. Nach Gesprächen mit dem Landesjugendamt als Betriebsaufsicht wurde der Träger aufgefordert, bis 2017/2018 das Platzangebot entsprechend der Betriebserlaubnis auf 80 Plätze zu senken. Hinzu kommt, dass die beiden anderen Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde - Maria Goretti in Wankum und "Gänseblümchen" in Wachtendonk - um bis zu zwei Kinder je Gruppe überbelegt sind. Daraus folgt: Es ist eine zusätzliche Einrichtung für zwei Gruppen erforderlich.

Mit der "Elterninitiative Bewegungskindergarten Gänseblümchen" und dem Kreisverband Kleve der Arbeiterwohlfahrt haben bereits zwei Träger der freien Jugendhilfe ihr Interesse bekundet, diese Einrichtung zu betreiben. Bleibt zu klären, wo die Gruppen hin sollen. Eines schließt Paul Hoene für das gerade erst durch einen Anbau wachsende "Gänseblümchen" aus: "Eine Erweiterung kommt nicht in Frage", sagt das Vorstandsmitglied der Elterninitiative. Es müsse ein Kindergarten für sich werden. Das meint auch Frank Unruh von der Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung. Er will die Vorlage nicht zuletzt als frühzeitiges Signal an Kommune und Träger verstanden wissen. Genauere Zahlen ergäben sich nach dem Anmeldeverfahren im November und Dezember für die Bedarfsplanung im März 2017.

Für das nächste Kindergartenjahr, also 2016/2017, kann in Wachtendonk der Bedarf für alle Kinder ab drei Jahren gedeckt werden. Für Kinder unter drei Jahren, die keinen Kindergartenplatz erhalten haben, gebe es alternativ die Tagespflege.

(RP)
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