Geldern Kliniken und Radboud kooperieren

Geldern · Vertrag in Nijmegen unterzeichnet: Mehrwert in der Patientenversorgung

Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und das Radboud Universitair Medisch Centrum (Nijmegen/NL) wollen enger zusammenarbeiten. Den Rahmenvertrag für die Kooperation unterzeichneten Vertreter beider Kliniken in Nijmegen. "Wir möchten noch mehr als bisher voneinander profitieren", betonte Wilfried Jacobs, Aufsichtsratsvorsitzender der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft bei der Unterzeichnung, an der neben Vertreten beider Kliniken auch Ingrid Fischbach, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, teilnahm. "Die bestmögliche Versorgung der Patienten darf nicht an nationalen Grenzen Halt machen." Die Voraussetzungen für eine Kooperation sind vielversprechend, sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie: Beide Partner sind fest in der Region verankert und bieten ihren Patienten wohnortnah eine qualitativ hochwertige und gut organisierte Versorgung.

Der Mehrwert in der Patientenversorgung steht im Mittelpunkt der unbefristeten Kooperation: Zu den ersten Handlungsfeldern gehört die Behandlung von Parkinson- und Schlaganfall-Patienten. So ist im Rahmen eines Modellprojektes die telemedizinische Nachsorge von Schlaganfall-Patienten für die Dauer eines halben Jahres geplant. Bei der Behandlung von akut erkrankten Demenzpatienten wollen beide Partner ebenso von ihren Erfahrungen profitieren wie im Bereich der Krankenhaushygiene. Patienten des Leisner-Klinikums können ab sofort auf das PET-CT der Radboud-Klinik zurückgreifen. Die Kombination aus zwei bildgebenden Untersuchungsverfahren ist bei der Bewertung kranker Gewebe eine ebenso genaue wie schonende Methode. Weiter ist bei Operationen mit großen Operationswunden die Zusammenarbeit im Bereich der plastischen Chirurgie geplant. Die ersten Operationen mit den Chirurgen aus Goch und den plastischen Chirurgen aus Nijmegen haben im Gocher Hospital stattgefunden.

Auch die ärztliche Aus- und Weiterbildung ist ein Thema der Kooperation: "Vor dem Hintergrund des Hausärztemangels ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine Möglichkeit, die Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten", so Jacobs. In den vier Krankenhäusern des Karl-Leisner-Klinikums mit 27 Fachabteilungen und mehr als 900 Betten werden jährlich mehr als 100.000 Patienten behandelt. Mit Zentren- und Schwerpunktbildung sowie Kooperationen stärkt das Klinikum die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve.

Ziel des Radboud Universitair ist die Realisierung einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung. Das Universitätsklinikum hat 935 Betten, auf mehr als 50 Stationen und Polikliniken arbeiten etwa 9900 Mitarbeiter, mehr als 3200 Studierende werden ausgebildet.

(RP)
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