Parkplatznot in Geldern Knöllchen am Krankenhaus sorgen für Ärger

Geldern · Die Parkplatznot am Hospital sorgt weiter für Diskussionen. Es ist oft kaum möglich, einen freien Stellplatz zu bekommen. Davon berichtet auch Heinz Giesbers aus Wachtendonk.

 Hier dürfen eigentlich nur Anwohner durchfahren.

Hier dürfen eigentlich nur Anwohner durchfahren.

Foto: Zehrfeld

Er wollte jetzt seine Frau zu einem festen Operationstermin zum Krankenhaus bringen. Trotz längerer Suche fand er aber keinen Parkplatz. "Ich bin 15 Minuten rumgekurvt und war ganz verzweifelt, weil langsam die Zeit drängte", erzählt der 76-Jährige. Schließlich fuhr er am Parkplatz vorbei die Clemensstraße herunter, wendete dort und stellte seinen Wagen auf dem Randstreifen ab.

Bei starkem Wind sei er mit dem Gepäck und seiner Frau zum Krankenhaus gelaufen und habe es gerade noch so geschafft. Als er zurückkam, fand er ein Knöllchen an der Windschutzscheibe vor. 30 Euro soll er zahlen, weil die Straße eigentlich nur für Anlieger freigegeben ist. "Ich habe in meiner Not das Schild gar nicht gesehen", sagt Giesbers. Ihm gehe es nicht um die 30 Euro, die werde er auch bezahlen. Er sei allerdings enttäuscht vom Verhalten der Stadt. Der müsse doch die Not der Autofahrer am Krankenhaus bewusst sein. Da jetzt auch noch Knöllchen zu verteilen, hält er für "Abzocke". Er sei schwer enttäuscht, man müsse doch die Situation der Patienten bedenken. Das Menschliche solle mehr im Mittelpunkt stehen und nicht die Paragrafen, meint er. Das habe er auch der Stadt Geldern in einer Stellungnahme zum Knöllchen mitgeteilt.

"Die privaten Umstände, die Herrn Giesbers dazu veranlasst haben, in den gesperrten Bereich der Clemensstraße zu fahren und dort sein Fahrzeug abzustellen, bedaure ich sehr und hoffe, dass es Frau Giesbers inzwischen wieder besser geht", reagiert Stadtsprecher Herbert von Stephoudt auf den Fall. Das Parkangebot im Bereich des St. Clemens-Hospitals, der Gelderlandklinik und des Gesundheitszentrums entspreche auch nicht mehr den Anforderungen der Mitarbeiter und Patienten. Wie berichtet, sei eine Vergrößerung des Parkangebots durch das St. Clemens-Hospital in Vorbereitung.

"All diese Umstände führen allerdings nicht dazu, dass die Stadt Geldern ein Abstellen von Fahrzeugen in gesperrten Bereichen tolerieren kann", erläutert van Stephoudt. Das Hospital biete Stellflächen für dringende Fälle an, die selbstverständlich nur kurzfristig belegt werden könnten. Immerhin sei so gewährleistet, dass Menschen, die dringend der Hilfe bedürfen, in unmittelbare Nähe des Krankenhauses gebracht werden können. "Den Vorwurf der "Abzocke" weise ich zurück. Die Sperrung des Bereichs war auch für Herrn Giesbers deutlich erkennbar."

(zel)
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