Geldern Kritische Fragen wegen Wurstbude am Markt

Geldern · Seit "Heiß auf Eis" gibt es Bratwurst an der Einmündung der Fußgängerzone "Issumer Straße" zum Marktplatz. Auch Wochen, nachdem die Gelderner Winter-Veranstaltung mit Eislaufbahn und Gastronomie abgebaut ist, steht die Würstchenbude noch immer da und sorgt für satte Passanten. Das wird auch noch bis zum kommenden Sonntag so sein. Die Sondergenehmigung für den Wagen gelte vom Start von "Heiß auf Eis" bis zum Drachenfest am kommenden Sonntag, erklärte die Stadt Geldern auf Anfrage. Es geht also um mehr als sechs Wochen.

Das wundert unter anderem den Pommeswagenbetreiber Eric Mulders, der im Sommer vergeblich und mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit um einen Standplatz im Bereich des Bahnhofs gekämpft hat (wir berichteten mehrmals). Damals beschloss der Gelderner Stadtrat, dass mobile Imbiss-Stände grundsätzlich nicht dauerhaft auf städtischem Grund und Boden gestattet sein sollen. Sondergenehmigungen sollen demnach wirklich für besondere Gelegenheiten da sein und nicht den Weg dafür freimachen, dass Imbissbuden auf öffentlichen Flächen in Geldern zur ständigen Einrichtung werden.

"Was ist denn ,auf Dauer'? Ist ein Monat ,dauerhaft'? Oder eine Woche? Oder ein Jahr?", fragt Mulders nun. Seiner Erfahrung nach würden Sondergenehmigungen sonst eher für Tage ausgestellt. "Ich fühle mich in dieser Sache ungerecht behandelt", macht er im Gespräch mit unserer Redaktion klar. Wobei er keineswegs den Mitbewerber kritisieren wolle: "Da geht es nicht um den Betreiber, dem gönne ich das von Herzen." Aber er sieht zweierlei Maß angelegt: "Der eine darf wohl, der andere nicht."

Kritik, die Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser nicht auf der Verwaltung sitzen lassen will. Dass die Würstchenbude nach der Winter-Veranstaltung - also früher dem Nikolausmarkt - noch etwas länger stehen bleibe, habe Tradition. Man habe sich für Mulders' Interessen immer sehr eingesetzt, auch und vor allem bei seiner Suche nach einem Standplatz. "Wenn ich mir eins nicht nachsagen lasse, dann, dass wir in dieser Angelegenheit nicht versucht hätten, ihm zu helfen", sagt Kaiser.

(szf)
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