Geldern Kurioser Betrugsversuch kommt per Fax
Geldern · Der Gelderner Ortsbürgermeister Johannes Leurs hätte sich eines plötzlichen Reichtums erfreuen können, wenn man dem ominösen, in gebrochenem Deutsch verfassten Fax Glauben schenken könnte, das ihn aus Spanien erreichte. In eben diesem Fax schlägt ihm eine spanische Anwältin vor, sich als Angehöriger des angeblich verstorbenen Johnson Leurs auszugeben und dessen hinterlassenes Vermögen von 13,5 Millionen US-Dollar zu gleichen Teilen zwischen beiden Parteien aufzuteilen - 20 Prozent des Gesamtvermögens sollten sogar noch an gemeinnützige Zwecke gespendet werden.
"Bislang, habe ich mit aller Mühe versucht, jemanden zu kontaktieren, der mit dem Verstorbenen in Verwandtschaft steht, dies war leider erfolglos. Aus diesem Grund habe ich Sie kontaktiert. Eigentlich bitte ich Sie um Ihre Einwilligung, Sie der Sicherheitsfirma als der Nachfolger Verwandt/Besitzer des Geldes unseren verstorbenen Kunden zu repräsentieren, da Sie den gleichen Nachnamen haben und somit wird das Schließfach an uns freilassen", heißt es in dem Schreiben an Leurs. Alles ganz sicher, alles völlig risikofrei, verspricht die Frau aus Barcelona.
Manfred Jakobi, Pressesprecher der Polizei in Kleve, weiß, dass solche Betrugsversuche nicht selten vorkommen. Auch im Saarland hat es bereits Fälle mit exakt denselben Wortlauten gegeben. Der Rat der Polizei lautet an dieser Stelle: Keine Reaktion zeigen und vor allem keine persönlichen Angaben wie die eigenen Kontodaten herausgeben, denn darauf oder auf kleinere Summen in Form von Vorkasse seien die meisten Betrüger aus. "Es schenkt einem keiner was", warnt Jakobi. Ein seriöser Notar würde immer nähere Details wie Geburts- und Todestag sowie die verwandtschaftliche Beziehung angeben.
Eine Anzeige bei der Polizei sei natürlich in solchen Fällen jederzeit möglich.