Geldern Landrat Spreen startet das Projekt "Mobile Retter"

Geldern · Der Kreis Kleve unterstützt mit einer Mobilfunk-App ein Ersthelfersystem.

Landrat Wolfgang Spreen hörte von dem Projekt "Mobile Retter" und war gleich begeistert: "In unserem weitläufigen Kreis Kleve können die Bürger sehr von dem Projekt profitieren. Ist ein Ersthelfer als 'Mobiler Retter' in der Nähe eines Notfalls, kann er noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen", erläutert Spreen. In den vergangenen anderthalb Jahren hat der Kreis Kleve im intensiven Kontakt mit dem "Mobile Retter" die Voraussetzungen geschaffen, das Projekt nun auch hier umsetzen zu können.

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss es sehr schnell gehen. Bis der Rettungsdienst beim Patienten ankommt, vergehen zwangsläufig einige Minuten. Ersthelfern kommt deshalb eine große Bedeutung bei der Wiederbelebung von Patienten zu, deren Herz-/Kreislauffunktion ausgefallen ist. Denn mit jeder Minute früher, in der mit der Reanimation begonnen wird, steigen die Überlebenschancen und bleibende Schäden können vermindert werden.

Die Leitstelle des Rettungsdienstes im Kreis Kleve optimiert die Arbeitsabläufe regelmäßig. Die Mitarbeiter in der Leitstelle übernehmen zunehmend auch Maßnahmen der sogenannten telefonischen Reanimation, wobei die Notrufenden durch das Leitstellenpersonal am Telefon zu Maßnahmen der ersten Hilfe angeleitet werden. "Das hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach dazu geführt, dass Patienten beim Eintreffen des Rettungsdienstes wieder über einen Kreislauf verfügten", so Spreen.

Nicht alle Anrufer der Nummer 112 sehen sich aber in der Lage, die Maßnahmen selbst durchzuführen. Genau hier setzt das Projekt "Mobile Retter" an. Dazu können Freiwillige, die durch ihren beruflichen oder ehrenamtlichen Hintergrund ohnehin über gute Kenntnisse der ersten Hilfe verfügen, zu "Mobilen Rettern" ausgebildet und eingesetzt werden. Hier ist an Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen sowie der Freiwilligen Feuerwehren gedacht. Ferner sollen auch Ärzte, Praxis- und Klinikpersonal sowie Pflegekräfte als "Mobile Retter" gewonnen werden. "Mobile Retter" in der Umgebung eines Notfallortes werden durch die Kreisleitstelle parallel zum Rettungsdienst sofort mit einer Mobilfunk-App informiert. "Am Notfallort wäre er oder sie dann eine große Unterstützung der Notrufenden", so Spreen.

Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie in Kleve und Kevelaer am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum, sieht ebenfalls Vorteile durch "Mobile Retter": "Mit dem Kreis Kleve arbeiten wir seit Jahren im Herzinfarktnetzwerk zusammen. Gerade bei reanimationspflichtigen Patienten ist schnellstmögliche Hilfe ganz wichtig; da kommt es auf jede Minute an. Ich freue mich sehr, dass der Kreis Kleve mit dem Projekt 'Mobile Retter' nun ein Ersthelfersystem unterstützt", sagt er.

(RP)
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