Geldern Leere Stühle bei den Freie Wählern

Geldern · Die unabhängige Wählergemeinschaft erfuhr bisher in Geldern nicht viel Resonanz. Ein Grund könnte fehlende Werbung für die Ideen der Gruppe sein. In einigen Tagen ist eine weitere Versammlung geplant.

 Bislang sind die Bemühungen der Freien Wähler, in Geldern eine Gruppe zu gründen, auf wenig Resonanz gestoßen – zu den Treffen kam kaum jemand.

Bislang sind die Bemühungen der Freien Wähler, in Geldern eine Gruppe zu gründen, auf wenig Resonanz gestoßen – zu den Treffen kam kaum jemand.

Foto: Gerhard Seybert

Auf Kreisebene machen sie derzeit durch ihren Einsatz für fairen Handel von sich reden. Der Kreisvorstand mischt sich in die Kerkener Schuldiskussion ein. In Straelen sitzen sie zu zweit im Stadtrat. In Geldern allerdings kommen die Freien Wähler nicht vom Fleck. Der erste Versuch der unabhängigen Wählergemeinschaft mit der Sonne im Logo, eine Gruppe in der Herzogstadt zu gründen, ist gescheitert. Jetzt gibt es einen zweiten Anlauf. Dabei hoffen die Freien Wähler auf mehr Resonanz aus der Bürgerschaft als beim ersten Mal.

Der erste Termin für die Gründungsversammlung war am 15. Mai in den "Lindenstuben" an der Stauffenbergstraße. "Dazu habe ich als Kreisvorsitzender der Freien Wähler und Norbert Wittlings als Privatmann eingeladen", berichtet Michael Heinricks. Den Grund dafür, dass zu wenige Interessenten erschienen, sieht der Nieukerker in nicht ausreichender Werbung.

Die Präsenz in der Rheinischen Post zumindest kann Heinricks damit kaum meinen. Dort wurde auf die Stammtische der Freien Wähler ebenso hingewiesen wie auf die Gründungsversammlung. Unter der Überschrift "Freie Wähler wollen in Geldern mitmischen" erläuterte Wittlings in einem am 4. April veröffentlichten die Ziele der sich formierenden neuen Gruppierung. Dazu zählt, bei der Kommunalwahl im Mai 2014 für alle 22 Gelderner Wahlbezirke eigene Kandidaten aufzustellen.

Wittlings behauptet, dass einige bekannte Persönlichkeiten aus Geldern Interesse bekundet hätten, bei den Freien Wählern mitzumachen. Ähnlich äußert sich Heinricks, der von einem Fehlstart der Freien Wähler in der größten Stadt des Südkreises Kleve nichts wissen will: "Neun bis zehn Gelderner haben sich immer wieder mal geoutet. Wir brauchen für eine Gründung sieben Personen."

Trotz der Erfahrung vom 15. Mai wollen Heinricks und Wittlings nicht aufgeben. "Wir gehen jetzt den Weg der persönlichen Ansprache", kündigt der Kreisvorsitzende der Freien Wähler an. Seit Dienstag werden 2000 Flugblätter im gesamten Stadtgebiet verteilt, auf denen unter anderem auf den nächsten Termin hingewiesen wird (siehe Info-Box).

Dass Geldern sie braucht, davon sind die Freien Wähler nach wie vor überzeugt. Als Wittlings vor zwei Jahren von Viersen nach Geldern zog, konnte er es nicht glauben, dass es dort keine unabhängige Wählergruppe gibt. Im Bekanntenkreis hört er nach eigenen Angaben Unmut von vielen Bürgern über die abwartende Haltung der Stadt Geldern bei Schulfragen. Diskussions- und Handlungsbedarf hat der Kommunalpolitiker außerdem unter anderem beim Nierspark, in der Jugendarbeit und beim Vereinsleben ausgemacht.

"Machen Sie mit, und wir verändern gemeinsam die Gelderner Kommunalpolitik", versprechen die Freien Wähler in ihrem neu angefertigten Werbe-Flyer. Dass dafür unter Umständen langer Atem nötig ist, schreckt den Kreisvorsitzenden Michael Heinricks nicht. "Wir sind es gewohnt, dicke Bretter zu bohren."

(RP)
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