Straelen Letzter Schritt der Landgard-Sanierung

Straelen · Der Gartenbau-Vermarkter unterzeichnet neue Anschlussfinanzierung. Kreditverträge mit einem Volumen von 295 Millionen Euro.

Bei seinem Bericht über das Geschäftsjahr 2014 Mitte vorigen Jahres hatte Armin Rehberg Zuversicht ausgestrahlt. "Auf einem sehr guten Weg" sah der Vorstandsvorsitzende der Landgard eG den Gartenbau-Vermarkter in Sachen Finanzen. Der Optimismus war, wie sich jetzt zeigt, begründet. Denn die Erzeugergenossenschaft mit Sitz in Herongen hat mit Wirkung zum 1. März bereits jetzt und damit vor Ablauf der aktuellen Finanzierung Ende Februar eine neue, deutlich verbesserte und langfristige Anschlussfinanzierung abgeschlossen. Damit, so teilt die Genossenschaft mit, sei die Finanzierung von Landgard und seiner mehr als 3200 Mitglieder langfristig gesichert.

Wichtig war aus Sicht von Landgard, das mit rund 3200 Mitarbeitern aktuell einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erzielt, die in der Vertreterversammlung im Juni 2015 beschlossene Satzungsänderung mit einer 95-prozentigen Zustimmung zur Erhöhung der Geschäftsanteile, was zu einer deutlichen Verbesserung der Eigenkapitalsituation geführt habe. Die neue Finanzierung hat eine maximale Laufzeit von fünf Jahren mit drei Jahren Grundlaufzeit und jeweils zweimal einem Jahr Verlängerungsoption. Das Zinsniveau sorgt ab März für deutlich niedrigere Finanzierungskosten für Landgard. Die Finanzierung wurde mit den beiden Kreditinstituten WGZ Bank und Commerzbank AG koordiniert und mit einer Auswahl an Banken und einem Neufinanzierer aufgesetzt. Sämtliche Finanzierer und Landgard haben die neuen Kreditverträge mit einem Niveau von insgesamt 295 Millionen Euro unterzeichnet.

Die neue Finanzierung ist laut Mitteilung der abschließende Schritt einer Sanierungszeit und umfassenden Restrukturierung von Landgard seit den Geschäftsjahren 2011/2012. "Aus den vielen Stimmen 'Das wird nichts mehr' wurde ein ,Nein, wir schaffen das', und jetzt konnte in der Tat dieser wichtige Meilenstein der nachhaltigen Sanierung und Restrukturierung von Landgard erreicht werden", erklärt Rehberg. Mit der Konzentration auf das Kerngeschäft als moderne vermarktende Erzeugergenossenschaft und striktem Kostenmanagement seien die Bankverbindlichkeiten von rund 400 Millionen Euro auf jetzt 295 Millionen Euro reduziert.

Bereits 2014 erreichte Landgard wieder ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 53 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2015 geht Landgard von einem organischen Wachstum des Gesamtunternehmens von 2,7 Prozent aus, wobei sich insbesondere die Sparte Obst und Gemüse mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum überproportional positiv entwickelt hat. Bei der Ergebniserwartung für 2015 verweist Landgard auf die laufende Konsolidierung und die Kommunikation des Geschäftsergebnisses im Rahmen der Vertreterversammlung im Juni 2016. Landgard geht allerdings für das Geschäftsjahr 2015 von einem nochmals gestiegenen EBITDA und erstmals wieder von einem deutlich positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBT) im zweistelligen Millionenbereich aus. Und dies bei einem im Bereich Blumen und Pflanzen durchaus herausfordernden Gesamtmarkt mit schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland.

Der Wendepunkt ist laut Rehberg geschafft. Landgard bedanke sich insbesondere bei den Banken, die die neue Anschlussfinanzierung aufgesetzt haben, für ihr Vertrauen.

(RP)
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