Geldern Lucca wird ein Jahr Dozentin in Tansania

Geldern · Die 18-Jährige aus Geldern wird in Tansania, Ostafrika, Deutsch und Informatik unterrichten. Vor allem aber wird sie selbst lernen - zunächst mal die Sprache Suaheli, aber auch viel über die fremde Kultur und sicher einiges über sich selbst.

 Lucca Mattheus, hier noch in ihrem Zuhause in Geldern-Pont. Sie ist gut vorbereitet, sie hat sich Wissen über Tansania angelesen, und sie lernt Suaheli.

Lucca Mattheus, hier noch in ihrem Zuhause in Geldern-Pont. Sie ist gut vorbereitet, sie hat sich Wissen über Tansania angelesen, und sie lernt Suaheli.

Foto: seyb

Viele Schüler stellen sich nach dem Abitur die Frage, was man jetzt machen soll. Die 18-jährige Lucca Mattheus aus Geldern-Pont hat sich für ein Auslandsjahr in Tansania entschieden. Sie dürfte jetzt schon da sein, am Freitag ging ihr Flug in ihr Abenteuer: 13 Monate lang wird Lucca in Iringa die Aufgabe haben, tansanischen Studenten an der Ruaha Catholic University Deutsch und Informatik beizubringen.

 Wunderschönes Tansania - solche Eindrücke wird Lucca erleben.

Wunderschönes Tansania - solche Eindrücke wird Lucca erleben.

Foto: Philipp Laage

"Es hätte mich eigentlich an viele Orte verschlagen können", erzählte Lucca kurz vor ihrer Abreise noch zu Hause in Pont über ihre Ambitionen für das Freiwillige Soziale Jahr. "Ich hatte ein Plakat vom Amani Kinderdorf in der Schule gesehen und es hat mich sofort interessiert. Als ich beim Auswahlseminar war, habe ich gesehen, dass das genau das richtige für mich ist."

Sie sei nun sehr froh, dass es Tansania geworden ist. Von ihren Vorgängern habe sie zudem nur gutes gehört. "Tansania soll wunderschön sein. Aber eigentlich freue ich mich auf alles. Vor allem aufs Unterrichten."

Lucca wird zusammen mit einem anderen Freiwilligen in einer Doppelhaushälfte wohnen. Dort werden sie sich eigenständig verpflegen. An den Wochenenden bekommen sie Besuch von fünf weiteren Freiwilligen, die in Kinderdörfern tätig sind. Lucca freut sich auf all die neuen Erfahrungen und Eindrücke. Dennoch bleiben auch Ängste. "Natürlich macht man sich Sorgen, dass man in der ersten Zeit etwas überfordert ist mit der Kultur und der Sprache", beschrieb sie. Denn Lucca muss Suaheli lernen. Dafür besucht sie anfangs einen Intensivkurs, welcher anschließend in wöchentlichen Sprachstunden vertieft wird. An ein anderes Klima wird Lucca sich allerdings nicht gewöhnen müssen, denn ihr Einsatzort Iringa liegt sehr hoch. Daher herrscht dort europäisches Klima, und ihr wurde sogar empfohlen, dicke Pullover für den Winter mitzunehmen, erzählte sie. Für Luccas Eltern war es zunächst eine Überraschung, dass sie nach Afrika wollte. "Sie wussten, dass ich ins Ausland wollte. Aber sie dachten an Amerika oder Australien. Aber inzwischen ist das für sie in Ordnung." Für ihre Freizeit in der Ferne hat Lucca einiges vor. "Ich hatte überlegt, eine Ziege als Haustier zu halten", erzählte sie. Und auch ihrem größten Hobby, dem Tischtennis, kann sie weiter nachgehen. Denn im Haus befindet sich eine Tischtennisplatte. Außerdem möchte sie unbedingt eine Safari machen und zum Kilimandscharo fahren. "Das Zwischenseminar um Silvester herum ist dann auf Sansibar. Das ist dann fast wie Urlaub", schwärmte sie. Am meisten werde sie neben ihrer Familie und ihren Freunden vermutlich Schokolade und Käse vermissen, vermutete sie: "Das gibt es da leider nicht."

Lucca freut sich sehr auf das kommende Jahr in Afrika. Und sie will mit ihrer Freiwilligenzeit zeigen, dass sie bereit ist, sich einzusetzen. In der Rheinischen Post wird Lucca in einer Kolumne von den Erfahrungen berichten, die sie jetzt in Tansania macht.

(dago)
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