Geldern Mehr Beschuldigte im Verfahren gegen Schlüsseldienste

Geldern · Die Ermittlungen gegen mutmaßlich betrügerische Schlüsseldienste mit einer Zentrale in Geldern sind seit dem Sommer ausgeweitet worden. Nach Hinweisen aus den vergangenen Monaten gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft inzwischen neue Beschuldigte und weitere Fälle, die geprüft werden. Grund dafür ist vor allem die breite Berichterstattung über die Vorwürfe. "Das hat Geschädigte aus ganz Deutschland auf den Plan gerufen, die sich bei uns gemeldet habe", sagt Günter Neifer von der Staatsanwaltschaft Kleve. "Eine Lawine von Anzeigen ist da auf uns zugekommen."

Die Ermittlungen betreffen das gesamte Bundesgebiet und seien so umfangreich, "dass mit einem Abschluss voraussichtlich nicht vor Sommer dieses Jahres zu rechnen ist", sagt Neifer "Das sind Hunderte Akten, die alle gesichtet werden müssen."

Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Anfang August 2016 zugeschlagen. Dabei wurden ein damals 56-jähriger, einschlägig vorbestrafter Geschäftsmann aus Geldern sowie ein 37-Jähriger aus Weeze als Hauptbeschuldigte verhaftet. Sie sollen seit 2007 ein auf Betrug ausgerichtetes Firmennetz aufgebaut haben: Systematisch seien bei Notöffnungen von Türen überhöhte Rechnungen geschrieben und unnötige Arbeiten durchgeführt worden. Die Vorwürfe lauten auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug sowie Steuerhinterziehung.

Seinerzeit waren deutschlandweit noch 75 mögliche Mittäter wie Monteure und Büro-Mitarbeiter im Visier der Behörden. Nach den hinzugekommenen Anzeigen sind es inzwischen mehr. Die beiden Hauptbeschuldigten sind weiter in Untersuchungshaft.

(szf)
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