Veranstaltungs-Tipp Mit Fontänen in den Klever Frühling

Geldern · Am Sonntag eröffnet Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing die Forstgartenkonzerte. Traditionsgemäß startet sie dann die Wasserspiele im Park.

 "Clevenaris-Brunnen" schreibt die Postkarte über die riesigen Fontänen im Amphitheater. Tatsächlich war die höchste Fontäne aber nur etwa acht bis zehn Meter hoch.

"Clevenaris-Brunnen" schreibt die Postkarte über die riesigen Fontänen im Amphitheater. Tatsächlich war die höchste Fontäne aber nur etwa acht bis zehn Meter hoch.

Foto: Lörcks/Foto aus KatalogBuch: An den Wassern zu Cleve

Die Fontänen hatten es den Besuchern des Bad Cleve besonders angetan - keine Postkarte, die nicht die Wasserspiele zu Füßen Minervas zeigt, das sprudelnde Wasser in den Teichen der barocken Park-Anlage. Bis zu jener großen Fontäne, die Ewald Steiger in den Mittelpunkt seines Bildes von Kleve stellte. Die schießt auch bei seinem Foto vorm Kaiserbesuch 1909 vor dem Ceres-Tempel in die Höh': Das Kaiserpaar wurde am Amphitheater von Klever Jungfrauen empfangen, die alle, schneeweiß gekleidet, vom Fotografen als Kranz um den unteren Weiher des Amphitheaters sortiert wurden, im Hintergrund wieder die große Fontäne.

Diese alte Pracht gibt es heute so nicht mehr, sagt Stadtführerin Wiltrud Schnütgen. Die ganz hohe Fontäne schießt schon seit Jahren nicht mehr gen Himmel. Zumal im 18. und 19. Jahrhundert ein Fontänenmeister die Anlagen auf dem Gelände wartete. Vom Fontänenmeister-Häuschen aus, das es nicht mehr gibt. "Sicher, es wäre schön, wenn wir dieses beeindruckende Schauspiel in den Parkanlagen irgendwann einmal wieder hätten - aber der Park ist auch mit den heutigen Wasserspielen immer ein prächtiges Erlebnis", sagt Schnütgen.

Die große Fontäne versiegte nach dem Zweiten Weltkrieg: "Sie wurde von zwei Teichen rechts und links der Anlage gespeist, deren Wasser über ein Rohrleitungssystem den Druck aufbaute, damit der Wasserstrahl acht bis zehn Meter hoch spritzen konnte", erklärt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. Nach dem Krieg waren die Teiche verschüttet, das Rohrsystem nicht mehr brauchbar, erklärt der Stadtsprecher. Die Fontäne stellte ihre Arbeit ein. Jetzt sprudeln von Frühling bis Herbst nur noch die kleinen Wasserspeier und das Wasserspiel der Delphine rund um die Göttin Minerva.

Am Sonntag, 23. April, eröffnet um 14.30 Uhr Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing die Konzertsaison im Forstgarten traditionell mit der Inbetriebnahme der Wasserfontänen. Ebenso traditionsgemäß spielen der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kleve und der Spielmannszug Reichswalde gegen 15 Uhr auf der Bühne im Blumenhof zum Auftakt der Konzertreihe.

An den darauffolgenden Sonntagen (5. Juni am Pfingstmontag) gastieren, jeweils von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, der Musikverein von Calcar, die Klangfabrik All-Stars, der Musikverein Bimmen, der Musikverein Kranenburg, de Fraps aus den Niederlanden, die "Beamten und der Koch", Back on Friday, die Musikkapelle Kessel-Nergena, das Akkordeon-Orchester Bedburg-Hau, die Jazz-Abo-Bigband Emmerich, die Zwarte Fanfare, die Ruhrpottsteirer und schließlich die VHS Blues-Band im Park. Auch wird es am Sonntag, 9. Juli, um 11 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst im Forstgarten geben.

Im Hochsommer lädt endlich vom 23. Juli bis zum 13. August der vom Klevischen Verein für Kultur und Geschichte organisierte Klaviersommer in den Blumenhof des Forstgartens ein, der jeweils sonntags um 17 Uhr beginnt. Die klassischen Klavierkonzerte und die vielen Besucher, oft auf Picknickdecke den Klängen lauschend, erinnern an die Zeiten von Bad Cleve.

Das traditionelle Abschlusskonzert mit Barock- und Höhenfeuerwerk ist für Samstag, 9. September, vorgesehen.

(RP)
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