Geldern Mitmachen, die Welt retten

Geldern · Niederrheiner aus den unterschiedlichsten Branchen haben sich zusammengetan. Sie werden am Sonntag, 25. März, ihre Beiträge vorstellen, um zu zeigen, wie das Miteinander Mensch und Natur besser funktioniert.

 Die Möglichkeiten, die Welt ein bisschen besser zu machen, sind vielfältig. Mit dabei ist Johannes Bergmann aus Kevelaer (r.)

Die Möglichkeiten, die Welt ein bisschen besser zu machen, sind vielfältig. Mit dabei ist Johannes Bergmann aus Kevelaer (r.)

Foto: Gottfried Evers

Was hat Bier mit der Weltrettung zu tun? Der Gelderner Oliver Stöcker muss dafür nicht lange überlegen. Für den Brauer des "Fleuther" gehört es zum Beispiel dazu, dass seine Bierflaschen vegane Etiketten tragen. Richtig gelesen, es gibt Kleber, der aus Schweineknochen gewonnen wird. Außerdem ist er Mitglied in der Facebook-Gruppe "Weltretter".

Ins Leben gerufen hat die Gruppe Janine Ingenpass. ihres Zeichens Tanzlehrerin und Drachentochter in Geldern. Den Startschuss gab für sie der Jahreswechsel. "Andere wollen abnehmen, ich habe mir die Filme Home und Earthlings angeschaut", sagt sie. Den zweiten hat sie nach fünf Minuten wieder ausgemacht. In Earthlings geht es um Tiere, Pelze, Zirkus, Massentierhaltung. "Ich bin Horrorfilm-Fan, aber das hat alles in den Schatten gestellt", sagt Ingenpass über die Dokumentation. Geblieben ist bei ihr der Vorsatz: Es kann nicht so bleiben, wie es ist. Die Idee zu einer Weltretter-Gemeinschaft vor Ort war geboren. Mittlerweile hat die Gruppe bei Facebook über 250 Mitglieder.

Ob der Name "Weltretter" nicht ein bisschen hoch gegriffen ist? Die Geldernerin lacht und schüttelt den Kopf. "Es muss ja nicht jeder Veganer oder Vegetarier werden. Aber wenn jeder darauf achtet, die Welt ein bisschen besser zu machen und wenn jeder noch jemanden dazu findet, dann klappt das schon."

Wie es geht, dafür gibt es beim ersten Weltretter-Treffen am 25. März in Geldern jede Menge Beispiele. Dabei ist auch Oliver Stöcker, nicht mit seinem Bier, aber mit Freundin Sylvana Westphal, die eine Müllsammelaktion auf die Beine stellt. An einem Samstag im Juni oder Juli soll in Geldern mal richtig aufgeräumt werden. Je mehr mitmachen, desto besser.

Diejenigen, die jetzt schon bei den Weltrettern dabei sind, kommen aus den unterschiedlichsten Orten und Branchen. "Von Hause aus bin ich Software-Programmierer", sagt Johannes Bergmann aus Kevelaer. Im Internet ist er dann auf ein deutsches Unternehmen gestoßen, das vegane Parfüme und Duschgele anbietet, die frei sind von Kunststoffzusätzen. Die Produkte wird er beim Weltretter-Treffen vorstellen. "Man muss sich bewusst machen, was man mit seinem Konsum oder Nicht-Konsum Gutes tun kann", lautet die Überzeugung von Mischa Hatje. Nicht-Konsum bedeutet für sie der Verzicht auf alle tierischen Produkte. Bewusst Leben, damit verbindet sie die vielen kleinen Dinge im Alltag. Das betrifft nicht nur die Ernährung, sondern auch auf die Wahl der Putzmittel. Die stellt die Issumerin selber her und verzichtet so auf die Chemiekeule. Wie Waschpulver, Fensterreiniger und Zahnpasta gut zur Umwelt sind und gleichzeitig auch noch sauber machen, das ist ihr Beitrag zum Weltretter-Treffen.

Körperpflege, Kosmetik und Vitalstoffe von einem österreichischen Familienunternehmen hat Uwe Cremer am Weltretter-Tag im Gepäck. Auch diese Produkte sind alle vegan und ohne Plastikfüllstoffe. Das Unternehmen steht auf der Positiv-Liste der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und "Peta". "Und das schaffen nicht viele Unternehmen", betont Cremer.

"Die Badezimmer in Europa grüner machen", diese Idee will der Uedemer unterstützen. Aus diesem Grund hat er sich auch der Weltretter-Gruppe angeschlossen. "Nachhaltig konsumieren" in allen Bereichen des Lebens ist sein Beitrag, um die Welt ein bisschen besser zu machen.

(RP)
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