Geldern Nachfolge geregelt in der Matratzenfabrik

Geldern · Ursula und Bruno Maghs können entspannter in die Zukunft blicken. Ihr Gelderner Familienunternehmen wird von Sohn Stefan weitergeführt. Firmenfläche vergrößert sich um 1000 Quadratmeter.

 Froh darüber, dass dank Sohn Stefan (l.) die Nachfolge geregelt ist, sind Bruno und Ursula Maghs.

Froh darüber, dass dank Sohn Stefan (l.) die Nachfolge geregelt ist, sind Bruno und Ursula Maghs.

Foto: Markus van Offern

Mit ihren Produkten will die Firma Bett-Art aus Geldern seit mehr als 60 Jahren dafür sorgen, dass ihre Kunden gut in den Schlaf finden. 1953 wurde die Matratzenfabrik von Otto Maghs gegründet. Bruno Maghs übernahm den Betrieb 1982. Nun müssen er und seine Frau Ursula sich zumindest über eine Frage keine schlaflosen Nächte mehr machen. Denn die Unternehmensnachfolge ist geklärt. Ihr jüngster Sohn Stefan steht bereit, um künftig die Firmengeschicke zu lenken.

"Das ist für uns natürlich eine große Erleichterung", sagt der 57-jährige Firmenchef. Seine zwei Jahre jüngere Frau freut sich, dass sich jetzt seriös die Zukunft des Unternehmens planen lässt. "Denn da hängen ja einige Familien dran." Alles in allem 16 Beschäftigte produzieren in dem Betrieb an der Weseler Straße täglich rund 150 Matratzen. Rund 90 Prozent davon gehen an Großkunden, etwa in der Caravanbranche, an den Fachhandel sowie an Objekte wie Hotels, Polizeischulen, Feuerwachen und Seniorenresidenzen.

"Da ist viel Handwerk dabei", betont Bruno Maghs und deutet auf die Näherei, die vom Verkaufsraum nur durch eine Glastür abgetrennt ist. Und die Maschinen seien technisch auf dem neuesten Stand, ergänzt der 24-jährige Stefan Maghs. Als Oberstufenschüler war ihm klar, irgendetwas mit Betriebswirtschaft zu machen. Vor dem Studium, das er an der Fachhochschule Münster und in Kanada absolvierte, stand für ihn fest, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Wobei ihm völlig bewusst war, was auf ihn zukommt. "Das ist der Vorzug bei einem Familienunternehmen: Zu Hause wird immer über den Betrieb gesprochen", erläutert seine Mutter Ursula. Schon vor rund 15 Jahren habe er wahrgenommen, dass eine 40-Stunden-Woche nicht reicht, erzählt der Chef in spe. "Meist herrscht Stress, weil so viel zu tun ist."

Matratzen von Bett-Art sind auf dem ganzen Erdball zu finden. "Wir haben Kunden in Norwegen, Schweden, Dänemark und Australien", zählt Bruno Maghs einige Exportziele auf. "Wir machen fast alles im eigenen Haus", fügt sein Sohn an. Dabei stützen sich die Maghs' auf bewährte Lieferanten. Die Hauptbestandteile für die Matratzen beziehen sie aus Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. Mit einer Stepperei in Kevelaer arbeiten sie seit 60 Jahren zusammen.

"Gutes soll bleiben, möglichst auch noch besser werden", sagt Stefan Maghs, der sein BWL-Studium 2014 abschloss und seit diesem März dauerhaft bei Bett-Art dabei ist. Er möchte mehr EDV ins Büro holen und denkt daran, einen Vertrieb aufzubauen, um gezielt Branchen anzusprechen, zum Beispiel den Medizinbedarf als neuen Kunden zu gewinnen. Doch das alles soll, als mittelfristiges Ziel, nach und nach angepackt werden.

Erst einmal steht aber für das in die dritte Generation gehende Familienunternehmen ein ganz anderes Projekt an. Die Planungen für den Erweiterungsbau auf dem erworbenen Nachbargrundstück sind fertig. Wenn alles rund läuft, ist die Maßnahme noch in diesem Jahr abgeschlossen. Die Firmenfläche wächst dann von 3000 auf 4000 Quadratmeter. Laut Bruno Maghs soll der Anbau vor allem als Lagerfläche genutzt werden. In dem bestehenden Gebäude würde dann die Produktion erweitert. Und sehr wahrscheinlich hat Bett-Art dann auch mehr Mitarbeiter nötig.

(RP)
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