Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Und Rp Präsentieren Weichenstellungen Für Generationen (20) Natürlich Niederrhein - hier wächst was

Geldern · Freiwillige Netzwerk-Initiative arbeitet seit 2008 als Verein Agrobusiness Niederrhein mit inzwischen 70 Mitgliedern und dem Sitz in Straelen. Ein Ziel ist die Förderung der wirtschaftlichen Perspektiven und Absatzchancen der Unternehmen.

 Landwirtschaftliche Produkte aller erdenklichen Art gibt es zum Beispiel auch auf den beliebten Märkten, auf unserem Bild ist es der regelmäßige Bauernmarkt von Haus Riswick.

Landwirtschaftliche Produkte aller erdenklichen Art gibt es zum Beispiel auch auf den beliebten Märkten, auf unserem Bild ist es der regelmäßige Bauernmarkt von Haus Riswick.

Foto: Markus van Offern

Kreis kleve Über den Tellerrand schauen und den Austausch auch und gerade mit branchen-übergreifenden Partnern zu suchen, das ist das Angebot des Vereins Agrobusiness Niederrhein mit Sitz in Straelen Hans-Tenhaeff-Straße 40-42 an alle Unternehmen des Agrobusiness. Geschäftsführerin Dr. Anke Schirocki: "Die reibungslose Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette genießt auch für unsere Gärtner und Landwirte sowie deren Zulieferer und Kunden oberste Priorität. Wir unterstützen das durch die Förderung von Austausch und Kommunikation." Um dieses noch relativ junge Netzwerk weiterhin voran bringen zu können, lädt sie alle Akteure ein, von dieser Kooperation von Unternehmen, Gebietskörperschaften, Kammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungseinrichtungen aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen, dem Rhein-Kreis Neuss sowie den Städten Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach zu profitieren.

 Anke Schirocki, die Agrobusiness-Geschäftsführerin.

Anke Schirocki, die Agrobusiness-Geschäftsführerin.

Foto: privat

Im Kreis Kleve wie auch anderswo am Niederrhein leben und arbeiten die Menschen seit vielen Generationen mit und von der Natur. Schirocki: "Vom Obst- und Gemüseanbau über die Baumschulen und den Zierpflanzenbau bis hin zu Ackerbau und Viehhaltung haben wir es hier und heute mit der Primärproduktion zu tun." Darüber hinaus werde aber auch vermarktet, spediert, organisiert, verwaltet und entwickelt. So sei entlang der Wertschöpfungskette von der Forschung bis zum Handel ein hochleistungsfähiges Kompetenzfeld entstanden: "Der Bereich Agrobusiness/Food bestimmt weitgehend die wirtschaftliche Stärke des ländlich geprägten Niederrheins."

Damit das auch in Zukunft so bleibt, gebe es seit 2008 die freiwillige Netzwerk-Initiative Agrobusiness Niederrhein. Seit Mai 2012 arbeite dieses Netzwerk als eingetragener Verein für die Förderung der wirtschaftlichen Perspektiven und Absatzchancen der Unternehmen. Inzwischen hat der Verein 70 Mitglieder. Mit den Zahlen der am Niederrhein sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agrobusiness (Quelle: "Wirtschaftskraft im Agrofood" 2013) unterstreicht Schirocki die Bedeutung der Branche. Danach waren 3640 Personen in der Dienstleistung, 10832 in Handel und Vermarktung, 20175 in der Weiterverarbeitung von Nahrungs- und Genussmitteln, 7798 in der Primärproduktion und 5488 bei Zulieferern beschäftigt. Wie branchenübergreifend Agrobusiness aufgestellt ist, dokumentieren einige Beispiele. Als Mitglieder aus der Zierpflanzenproduktion sind zum Beispiel dabei Jungpflanzen Küppers aus Wachtendonk und Eurofleurs aus Kevelaer, aus der Landwirtschaft Schloss Wissen und der Gutsbetrieb Kalbeck aus Weeze. Aus dem wissenschaftlichen Sektor ist es die Hochschule Rhein-Waal mit Sitzen in Kleve und Kamp-Lintfort, die Hochschule Niederrhein aus Krefeld und die Fontys International School aus Venlo.

Dazu kommen Vermarkter wie die Landgard eG aus Straelen oder die GASA Germany GmbH in Kevelaer, Weiterverarbeiter wie die Bonduelle Deutschland GmbH in Straelen, Kammern wie die Niederrheinische IHK Duisburg, Logistiker wie Greenport Logistics aus Straelen, Transportunternehmen wie die Heuvelmann Transport GmbH aus Kleve aber auch Steuer- und Unternehmensberater wie die BGC Unternehmensberatung in Kevelaer und viele andere mehr - nicht zu vergessen das Autohaus Mercedes Herbrand in Kevelaer.

Bei der Frage nach den konkreten Leistungen verweist Schirocki gerne auf ein aktuelles Beispiel. "Wir bieten unseren Zierpflanzenproduzenten an, Lizenznehmer für das Logo "Natürlich Niederrhein - hier wächst was" zu werden. Mit dieser neuen Regionalmarke soll dem Endverbraucher signalisiert werden, dass die von ihm ins Auge gefasste Zierpflanze garantiert von einem niederrheinischen Gartenbaubetrieb produziert worden ist." Um dem erhofften Erfolg wissenschaftlich auf den Grund gehen zu können, werden einige Studierende der Fontys International School aus Venlo im Moerser Gartencenter Schlößer im Rahmen einer Befragungsaktion die Reaktionen der Endverbraucher erkunden und auswerten. Die Geschäftsführerin dazu: "Regionalmarken, die in der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte bereits erfolgreich eingesetzt werden, könnten unsere Gärtner ebenfalls voranbringen."

Auch dieses neue Projekt interpretiert sie als interessantes Beispiel für die Zielsetzung von Agrobusiness: "Wir verstehen uns nicht zuletzt als Plattform für unsere Mitglieder zum Austausch von Kontakten, Ideen und Interessen."

Deshalb werde jede Gelegenheit genutzt, bei der sich die Vereinsmitglieder persönlich kennenlernen können. Dazu habe auch der letzte Lauftreff in Straelen beigetragen, zu dem alle Mitglieder auf den Sportplatz der Blumenstadt eingeladen waren.

Der gesamte Bereich Agrobusiness/Food bestimme darüber hinaus nach wie vor die wirtschaftliche Stärke des ländlich geprägten Niederrheins. Davon ist Schirocki überzeugt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, seien nicht nur Ideen und Innovationskraft der Unternehmer gefragt.

Die Region müsse sich vielmehr mit klugen Strukturen und clever genutzter Förderung im Wettbewerb weiterentwickeln. Deshalb gebe es seit 2008 auch die Netzwerk-Initiative Agrobusiness Niederrhein.

Homepage: "http://www.agrobusiness-niederrhein.de"

(RP)
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