Geldern Nepp bei Autokauf: VW-Bank will Gerichtsurteil abwarten

Geldern · Eine neue schlechte Nachricht für Andre aus Sonsbeck und Eileen aus Kapellen, die beim Gebrauchtwagenkauf betrogen wurden. Die beiden können nicht darauf hoffen, dass ihr Fall sich ohne eine gerichtliche Entscheidung noch für sie zum Guten wendet. Man könne ihnen leider nicht entgegenkommen, teilte ihre Kontrahentin im Rechtsstreit, die VW-Bank, auf RP-Anfrage mit.

Andre und Eileen haben Anfang des Jahres einen "Gebrauchtwagen" gekauft, von dem sich später herausstellte, dass es ein Leihwagen mit gefälschten Papieren gewesen war. Die betroffene Autovermietung hatte ihn gerade erst bei der VW-Bank angezahlt.

Diese versteht sich bis zur Erfüllung des Kreditvertrages als Eigentümerin des Fahrzeugs. Und danach, so argumentiert die Bank, würde das Auto in den Besitz der Autovermietung übergehen. "Wir sind unserem Darlehensnehmer verpflichtet, am Vertragsende das Fahrzeug zu übereignen", stellt Unternehmenssprecher Marc Siedler fest. Also könne man es jetzt nicht einfach weggeben. Auch nicht, wenn unterdessen die absurde Situation entsteht, dass das Auto herumsteht, täglich an Wert verliert und niemand etwas davon hat. Ob die Autovermietung derzeit die Raten bezahlt, beantwortet die Bank mit Verweis auf das Bankgeheimnis nicht.

Andre und Eileen sind gemeinsam mit ihrem Anwalt der Auffassung, dass der Autokauf an sich rechtmäßig war. Damit würde das Fahrzeug ihnen gehören. Das allerdings müsste das Gericht erst mal bestätigen.

Zum Prozess hätte es eigentlich nicht unbedingt kommen müssen, meint die VW-Bank. Man habe im Vorfeld klargemacht, dass man die staatsanwaltschaftliche Akte einsehen wolle, um den Fall selbst zu beurteilen. Das aber habe die Gegenseite "leider nicht abgewartet und sogleich Klage erhoben", erklärt Marc Siedler. "Danach haben wir erklärt, dass wir uns an den Richterspruch halten werden. Dazu stehen wir nach wie vor."

(szf)
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