Geldern Neubau mit neun Wohnungen am Ostwall

Geldern · Auf Grünstreifen und Parkplatz vor dem früheren Gelände der Polsterei Gamerschlag entsteht ein Komplex mit zwei Gebäuden. Dort stand einst das Haus der Familie van der Moolen. Es war nach dem Krieg nicht aufgebaut worden.

 Architekt Berthold Dams und Karine Gamerschlag vor dem Areal für den Neubau. Im Hintergrund das Restaurant Rosmarin.

Architekt Berthold Dams und Karine Gamerschlag vor dem Areal für den Neubau. Im Hintergrund das Restaurant Rosmarin.

Foto: möwius

Am Ostwall wird es ernst mit den Bauarbeiten für ein Neubauprojekt. Auf dem Grünstreifen und Parkplatz vor dem früheren Gelände der Polsterei Gamerschlag entsteht ein Komplex mit zwei Häusern und insgesamt neun Mietwohnungen. "Damit wird eine Baulücke am Ostwall wieder gefüllt und wir kehren zu dem historischen Bild zurück", sagt Architekt Berthold Dams. Auch Karine Gamerschlag, die mit ihrer Familie in das Projekt investiert, freut sich. Es sei an der Zeit, dass der Bereich wieder aufgeräumter wirkt und der Ostwall aufgewertet wird.

 Auf dem Grünstreifen und Parkplatz vor dem früheren Gelände der Polsterei Gamerschlag entsteht im Anschluss an das "Rosmarin" ein Komplex mit zwei Häusern und insgesamt neun Mietwohnungen. Weihnachten nächsten Jahres sollen die Wohnungen bezogen sein.

Auf dem Grünstreifen und Parkplatz vor dem früheren Gelände der Polsterei Gamerschlag entsteht im Anschluss an das "Rosmarin" ein Komplex mit zwei Häusern und insgesamt neun Mietwohnungen. Weihnachten nächsten Jahres sollen die Wohnungen bezogen sein.

Foto: Architekturbüro Dams

Tatsächlich stand an der Stelle früher ein Haus, das die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg nicht überstanden hat und nicht mehr aufgebaut worden war. Es war das Wohnhaus der Eigentümer der Tintenfabrik van der Moolen, deren Betriebsgebäude inklusive Pferdestall dann dahinter beziehungsweise in den Seitenflügeln zu finden waren. Die Firma van der Moolen gehörte im 19. Jahrhundert zu den ersten erfolgreichen Industriebetrieben in Geldern und war auf die Herstellung von Siegellack, Tinte und anderen Artikeln des Bürobedarfs spezialisiert. Spuren davon gibt es noch heute: "Im Garten finde ich beim Umgraben immer mal wieder ein Tintenfässchen", lacht Karine Gamerschlag. Bei den Arbeiten war jetzt auch das Fundament des alten Gebäudes zu erkennen. Archäologische Untersuchungen gab es auch, da der Bereich aber außerhalb der Wälle liegt, fand sich dort nicht so Spannendes wie gegenüber im Bereich des Berufskollegs.

Hermann Gamerschlag, Großvater von Karine, hatte das Gelände Anfang des 20. Jahrhunderts gekauft und dort seine Polstermöbelfabrik betrieben. Die Polsterei Gamerschlag gibt es auch heute noch, der Standort ist nun Am Pannofen 17-19 im früheren Gelderner Gründerzentrum. Aus den früheren Fabrikräumen sind Wohnungen geworden, wobei der Komplex teilweise aufgestockt wurde. Und in seinem Seitenflügel ist das Restaurant "Rosmarin" zu finden, das in Zukunft durch den Neubau eine überdachte Terrasse bekommen wird. Nach den Plänen von Berthold Dams zieht das Team der Bauunternehmung Dorenkamp jetzt den Neubau hoch. Weihnachten nächsten Jahres sollen die Mieter dort eingezogen sein, der Stadt wurde versprochen, dass die Pfingstkirmes nicht durch die Arbeiten eingeschränkt wird. Die neuen Wohnungen sind zwischen 40 und knapp 70 Quadratmeter groß. Eines der Häuser wird einen Aufzug bekommen, bei dem zweiten ist das nicht möglich, da für die Anforderungen der Feuerwehr die Durchfahrt in den Innenhof großzügig sein muss. Gewohnt wird ab der ersten Etage, der überdachte Innenhof wird als Parkdeck genutzt. Besonders der Wechsel zur Straße zwischen Spitzen- und flachem Dach - der Entwurf wurde auch von Gelderns Gestaltungsbeirat abgesegnt - ist aus Sicht von Dams eine schöne Lösung.

Mit den kommenden Bauten am früheren Berufkolleg und dem derzeitigen Umbau des "Schwarzen Pferds" werde der Ostwall gewinnen, ist sich Karine Gamerschlag sicher, die sich dabei auch eine Rückkehr zum Alleencharakter der Straße wünschen würde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort