Geldern Neubau neben Villa Dullstein wird kleiner

Geldern · Kritiker fanden den geplanten Komplex für Senioren-Wohneinheiten zu wuchtig. Im neuen Konzept fällt ein halber Gebäudetrakt weg. Die Tagespflege, die darin unterkommen sollte, zieht in die Villa.

 Die Villa Dullstein beherbergt zukünftig eine Tagespflege-Einrichtung für Senioren. Zudem ist ein Komplex mit Senioren-Wohneinheiten geplant.

Die Villa Dullstein beherbergt zukünftig eine Tagespflege-Einrichtung für Senioren. Zudem ist ein Komplex mit Senioren-Wohneinheiten geplant.

Foto: Seybert

In die Villa Dullstein kommt eine Tagespflege-Einrichtung für Senioren. Dafür fällt der geplante Neubau auf dem Gelände, ein Heim mit Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige, viel kleiner aus als ursprünglich angedacht. Ein halber Flügel des dreistöckigen Baus ist gestrichen. Das sind die neuen, veränderten Pläne für das große Areal am Harttor.

Man habe mit diesen Anpassungen auf Kritik reagiert, die den Planern aus der Politik entgegenschlug, bestätigte die beteiligte Architektin Ingrid Welberg auf Anfrage. Das Unternehmen "Pflege mit Plan" hatte das Konzept für die Wohnanlage im Juli im Bauausschuss des Stadtrates präsentiert. Politiker empfanden den Neubau, der im Parkgelände wachsen sollte, damals sehr einhellig als "wuchtig", "klobig", "bullig" und "gewaltig". Sie fürchteten, dass er den Nachbarn Licht rauben würde.

"Das Programm als solches wird auf dem Gelände weiterhin komplett umgesetzt", betont Ingrid Welberg. Aber man habe den Baustein "Tagespflegeeinrichtung" vollständig aus dem Neubau ausgelagert, so dass man diesen entsprechend verkleinern konnte. "Die Tagespflege geht in die Villa Dullstein", so Welberg.

In den ersten Plänen gab es für die Villa noch gar kein Konzept. Es stand lediglich die Idee im Raum, darin Angebote aus der Sparte "Gastronomie" unterzubringen. Für den Betrieb einer Tagespflege muss wahrscheinlich ein Außen-Aufzug installiert werden. "Ansonsten bleibt die Villa Dullstein unverändert", auch von der inneren Aufteilung her, beschreibt die Architektin. Das Haus steht zwar nicht unter Denkmalschutz, "aber es ist ein schönes Gebäude, das so erhalten bleiben sollte".

Auch am Wegekonzept für das Grundstück gibt es eine Änderung. Eine Tiefgarage soll genügend Parkfläche unter dem Neubau bieten. Politiker hatten Sorge darüber geäußert, ob die Zufahrt von Feuerwehr und Rettungsdienst in jeder Lage möglich wäre. Nun weisen die Pläne einen weiteren Weg aus, der außen um die Villa Dullstein herum bis zum hinteren Bereich des Neubaus führt. "Der Hauptverkehr soll aber über die Tiefgarage laufen", macht Ingrid Welberg klar. Das sei sinnvoll, um Lärmbelästigungen und Unruhe zu vermeiden.

Änderungen bei der Gestaltung gibt es also, inhaltlich sind die Pläne aber so geblieben wie seinerzeit umrissen. In dem Senioren-Wohnkomplex sollen im Erdgeschoss und in der ersten Etage zwei Wohngemeinschaften für jeweils zwölf pflegebedürftige Personen entstehen. Die Betreuung soll durch einen ambulanten Dienst erfolgen, zum Haus gehören Personal für die Hauswirtschaft und weitere notwendige Hilfen. Die Bewohner sollen für die Unterkunft feste, vom persönlichen Pflegebedarf unabhängige Eigenanteile zahlen. In der obersten Etage schließlich sollen eigenständige kleine Wohnungen entstehen, dort würde betreutes Wohnen angeboten.

Hinter dem Projekt steht der Straelener Investor Georg Müller. Die neuen Ideen werden heute im Bau- und Planungsausschuss des Stadtrates behandelt. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Bürgerforum, Issumer Tor 36.

(RP)
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