Straelen Neue Heime für Straelens Flüchtlinge

Straelen · Am Berghsweg sind die ersten vier Holzmodule aufgestellt worden. Weitere vier folgen in den nächsten Tagen. Der Bezug ist ab dem 11. Oktober geplant. Die Stadt muss bis Jahresende rund 150 weitere Personen unterbringen.

 Gute Planung ist das A und O: Sozialdezernent Christian Hinkelmann (links) bespricht mit den städtischen Mitarbeitern Norman Weiß und Michael Dams (von links) die Standorte der neuen Flüchtlingsunterkünfte.

Gute Planung ist das A und O: Sozialdezernent Christian Hinkelmann (links) bespricht mit den städtischen Mitarbeitern Norman Weiß und Michael Dams (von links) die Standorte der neuen Flüchtlingsunterkünfte.

Foto: Seybert

Einen weiten Weg haben die vier Holzhäuser nicht hinter sich. Sie wurden von der Firma Lacet in Straelen hergestellt. Von dort ist es einmal quer durch die Stadt bis zum Berghsweg, dem Standort der insgesamt acht Module, in dem die Stadt bis zu 48 Flüchtlinge unterbringen will. Mit einem Traktor bugsiert Lacet-Mitarbeiter Andre Heykamps, dirigiert von seinem Kollegen Winfried Hürter, die hellgrünen Unterkünfte auf die Schotterflächen, auf denen Gas-, Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen verlegt wurden und die von einem Pflasterweg umrahmt sind.

"Das waren unsere vorbereitenden Arbeiten", blickt Sozialdezernent Christian Hinkelmann auf die vergangenen Wochen zurück. Vorgestern und gestern kamen die ersten vier Häuser an, die Nummern fünf bis acht werden laut Michael Dams vom Gebäudemanagement derzeit bei Lacet montiert. Zum 30. September sollen die Häuser übergeben werden, der Bezug ist ab dem 11. Oktober geplant. 585.000 Euro kosten die Mobilheime samt aller damit zusammenhängenden Arbeiten insgesamt.

Mit dieser Maßnahme will die Stadt des wachsenden Unterbringungsdrucks (siehe Box) Herr werden. Wobei nicht gesagt ist, dass die Höchstzahl von 48 Plätzen am Berghsweg ausgereizt wird. "Wir bemühen uns, in diesem Wohngebiet möglichst Familien mit Kindern unterzubringen", erklärt Hinkelmann mit Blick unter anderem auf die beiden Bolzplätze unmittelbar neben den Holzhäusern. Und da könne es sein, dass zum Beispiel eine fünfköpfige Familie eine der für sechs Personen ausgelegten Wohneinheiten bekommt. "Das muss passen", so der Sozialdezernent. In jedem der Blöcke sind außer den Wohnräumen eine Küchenzeile im Flur, WC und Dusche sowie ein separater Technik- und Waschraum vorhanden.

Eine Anwohnerin, die ihren Hund ausführte, bewertete die Unterkünfte gestern positiv. "Für die Leute ist das gut, da die Spielplätze und die Innenstadt nah sind", sagte sie. Ob sie sich auf die neuen Nachbarn freue? "Das kommt drauf an, ob sie sich gut benehmen."

Da kann die Stadt ein wenig steuern, auch wenn sie auf die Konstellation der Zuweisungen durch die Bezirksregierung Arnsberg keinen Einfluss hat. "Aber die Belegungshoheit liegt bei uns", betont Ordnungsamtsleiter Rolf Stöcker. Nicht selten treffen innerhalb von zwei Stunden 30 Flüchtlinge ein. Die Neulinge werden in Unterkünften "zwischengeparkt", wo ihr Verhalten beobachtet wird. Danach richtet sich, wo sie letztendlich unterkommen. Stöcker: "Das hat bisher gut geklappt. Warum sollten wir nicht so weitermachen?"

Neben den acht Holzhäusern am Berghsweg hat die Stadt eine weitere größere Immobilie zur Verfügung, um Flüchtlinge unterzubringen. Das ehemalige Jugendheim "Wigwam", für das die Stadt einen Mietvertrag mit der Kirche hat, wird für diese Zwecke gerade umgebaut. Ab dem 4. Oktober sollen dort insgesamt bis zu 26 Personen wohnen.

Als "großes Glück" bezeichnet Sozialdezernent Hinkelmann, dass das Team zur Betreuung von Flüchtlingen um zwei Männer verstärkt wurde. Es handelt sich um einen Syrer und einen gebürtigen Iraker, der seit Anfang 2016 Deutscher ist, die sich bisher im alten Finanzamt in Geldern um Flüchtlinge kümmerten. Und ein Hausmeister für alle über die Stadt verteilten Unterkünfte wird laut Hinkelmann noch gesucht.

(RP)
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