Geldern Neue Methoden im St.-Clemens-Hospital

Geldern · Die Modernisierung geht voran: Das Gelderner Krankenhaus hat zwei Etagen umgebaut und neu ausgestattet. Unter anderem gibt es jetzt ein Herzkatheter-Labor und eine Kooperation mit niedergelassenen Ärzten.

 Klinik-Chef Christoph Weß, Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber und die niedergelassene Kardiologin Dr. Beate Zygan am Herzkatheter-Messplatz.

Klinik-Chef Christoph Weß, Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber und die niedergelassene Kardiologin Dr. Beate Zygan am Herzkatheter-Messplatz.

Foto: Seybert

Bei einer Herzkatheter-Untersuchung wird dem Patienten durch einen kleinen Schnitt, entweder an Handgelenk oder Leiste, ein feiner Schlauch durch die Adern quer durch den Körper bis zum Herzen gefädelt. Bei vollem Bewusstsein, ohne Betäubung. Der Betroffene spürt das kaum, erzählt die Kardiologin Dr. Beate Zygan. Man habe in den Adern nicht die Nerven dafür. Logisch. Man spürt ja auch nicht, wie das Blut hindurchrauscht. Oder wie die Ablagerungen sich bilden, die zum Herzinfarkt führen.

Dass Beate Zygan im St.-Clemens-Hospital so enthusiastisch davon sprechen kann, wie der Herzkatheter-Messplatz funktioniert und wie gering die Strahlenbelastung durch die neue, dazu gehörige Röntgen-Vorrichtung ist, das liegt an den Neuerungen im Krankenhaus. Die Klinik hat umfassend aus- und umgebaut.

Das frisch eingerichtete Herzkatheter-Labor im ersten Obergeschoss des Krankenhauses mitsamt Tagesklinik für kurze Aufenthalte von Herzpatienten ist "der große Fortschritt, den wir hier im Haus haben", sagt Krankenhauschef Christoph Weß: "Ein komplett neues Leistungsangebot." Dazu kooperiert das Haus nun mit der niedergelassenen Gemeinschaftspraxis für Kardiologie Moers, in der Beate Zygan gemeinsam mit weiteren Medizinern tätig ist. Die Ärzte arbeiten jetzt an verschiedenen Standorten", erklärt Zygan. In Geldern finde sie Räume vor, die optimale Arbeitsabläufe möglich machten: "Das ist hier sehr vorbildlich umgesetzt worden." Die technische Ausstattung sei zudem innovativ und modern.

Die erste Etage wurde entkernt und ganz neu aufgeteilt. Dort entsteht auch ein neuer Endoskopie-Platz für Untersuchungen von Galle und Bauchspeicheldrüse. "Wir haben ja schon zwei Endoskopie-Plätze, jetzt schaffen wir den dritten", so Weß. Schließlich verfüge man auch über drei Chefärzte mit Gastroenterologischer Ausbildung: "Das hat man sonst nur bei den ganz großen Maximalversorgern."

Die zweite Etage wurde zur neuen Urologie des Hauses ausgebaut, größer und mit mehr Möglichkeiten. Früher mussten Patienten für verschiedene Eingriffe in andere Abteilungen wechseln, etwa in die Radiologie oder in den Operationsbereich, erklärt Christoph Weß. "Jetzt sind wir in der Lage, bis zu 90 Prozent der Operationen vor Ort zu machen." Überhaupt habe man auf kurze Wege geachtet, betont Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber. Abgesehen davon gibt es ein neues Farbkonzept: Grün- und Grautöne überall. "Weg von dem typischen Krankenhaus-Feeling", so Kohlschreiber. Bei den Patienten komme das gut an.

Die Bauarbeiten auf den Etagen liegen nach etwa einem Dreivierteljahr Bauzeit in den letzten Zügen. Die Baukosten betragen rund drei Millionen Euro, mitsamt Ausstattung und Einrichtung wurden knapp fünf Millionen Euro investiert. Das Haus sei stolz, sagt Christoph Weß. "Damit ist die Zukunft des Krankenhauses wieder ein weiteres Stück gesichert worden."

Die Segnung der neuen Hospital-Räume durch Weihbischof Wilfried Theising ist für Freitag, 8. April, geplant.

(RP)
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