Straelen Neue Regeln für Straelens Wälle

Straelen · Der Stadtrat hat die Pläne für den Umbau des Rings um die Innenstadt beschlossen. Verkehrsteilnehmer müssen sich umgewöhnen. Die Bauarbeiten auf dem Nordwall zum Auftakt sollen noch vor den Sommerferien starten.

Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger auf Straelens Wällen müssen sich bald umgewöhnen. Denn wenn die Ringstraße rund um die Innenstadt umgebaut ist, gelten andere Regeln und teilweise andere Wegeverbindungen. Der Rat billigte die Planung für die Umgestaltung des Nordwalls, der als Prototyp für das künftige Aussehen auch der übrigen drei Wälle gilt.

Im Bau- und Planungsausschuss sowie im Rat, die ihre Sitzungen unmittelbar aufeinander folgen ließen, stellte Michael Vieten von der Ingenieurgesellschaft Stolz GmbH (Neuss) den neuen Nordwall vor. Er wird zum Großteil zu einem "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich", in dem Tempo 20 und "links vor rechts" gelten. Dieser Bereich wird auf der Gelderner Straße bis über die Einmündung Walbecker Straße ausgedehnt. Für den Abschnitt mit den Einmündungen Heistersweg, Lingsforter Straße und Marienstraße jedoch ist Tempo 30 vorgesehen. Denn dort soll der Zebrastreifen als sicherer Überweg für die Fußgänger vom und zum Schulzentrum erhalten bleiben. "Und in einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich erlaubt die Straßenverkehrsordnung keinen Zebrastreifen", erklärte Vieten.

Die Einbahnregelung auf den Wällen bleibt. Allerdings teilen sich Auto- und Radfahrer in Zukunft die niveaugleiche Fahrbahn. Radler, die in der Einbahnrichtung unterwegs sind, halten sich am rechten Fahrbahnrand. Sie dürfen aber auch in Gegenrichtung unterwegs sein auf einem für sie markierten Streifen von 1,85 Meter Breite. Die restliche Fahrbahn ist drei Meter breit. In den Kurven Ostwall/Nordwall und Nordwall/Westwall wird der Gegenrichtungs-Radstreifen von der Fahrbahn abgerückt. Damit soll verhindert werden, dass Busse und Lastwagen beim Abbiegen den Radfahrern ins Gehege kommen.

An der Ein- und Ausfahrtsituation Gelderner Straße/Nordwall wird sich laut Vieten nichts ändern. Von der Marienstraße aus können Autofahrer künftig nur noch rechts in den Wall abbiegen. Die Verbindung zur Lingsforter Straße ist künftig nicht mehr möglich. Die Grünfläche in diesem Wallabschnitt soll vergrößert werden, um die Situation übersichtlicher zu machen und Konflikte zu entzerren. Die Straßenbreite von 4,80 Meter wird in diesem Teilstück nach Abstimmung mit den Planern eventuell noch reduziert, um den Fußweg entsprechend zu verbreitern. Die Zahl der Parkplätze am neu gestalteten Wall wird geringer, Ausweichparkplätze soll es laut Baudezernent Harald Purath nicht geben.

Sowohl Ausschuss als auch Rat billigten die Planung für die Nordwall-Umgestaltung, die zugleich das erste Projekt innerhalb des Integrierten Handlungskonzepts ist, mehrheitlich. Anregungen wie zum Beispiel Fahrradparkplätze, von Stefan Kemmerling (GO/Grüne) gefordert, sollen in die weitere Ausarbeitung der Planung einfließen.

"Der Baustart soll möglichst noch vor den Sommerferien erfolgen", kündigte Purath an, der wie Bürgermeister Hans-Josef Linßen von einem engen Zeitplan sprach. Noch wartet die Stadt auf den Bewilligungsbescheid für die Förderung. Für die Fahrbahnerneuerung des Nordwalls stehen im Haushalt 456.000 Euro bereit. Hinzu kommen Fördermittel aus dem Integrierten Handlungskonzept in Höhe von 50 Prozent der Kosten, wobei die Auszahlung über die nächsten fünf Jahre verteilt wird. Mit dem Umbau erfolgt die sowieso anstehende Grundsanierung der Wälle. Für diese Sanierung werden die Anwohner mit Beiträgen nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) herangezogen. "Sie zahlen 30 Prozent der Fahrbahn, die etwa ein Drittel der Gesamtkosten ausmacht", so Purath. Der Gestaltungsbeirat unterhält sich in seiner heutigen Sitzung über die Baumaterialien und die Begrünung. Eine Anwohnerversammlung ist vorgesehen. Über die veränderte Verkehrsführung sollen unter anderem Schulen durch Öffentlichkeitsarbeit informiert werden.

(RP)
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