Gelderland Neue Streifen für mehr Sicherheit im Zug

Gelderland · Im Februar ist ein neues Pilotprojekt gestartet worden. Teams mit zwei Bahnmitarbeitern sind jetzt auf den Strecken unterwegs, um schnell auf Gewalt reagieren zu können. Auch im Niersexpress werden sie anzutreffen sein.

 Zwei Mitarbeiter von DB-Sicherheit: Solche Teams sind ab sofort in den Zügen der Region unterwegs. Auch im Niersexpress sollen sie für mehr Sicherheit sorgen.

Zwei Mitarbeiter von DB-Sicherheit: Solche Teams sind ab sofort in den Zügen der Region unterwegs. Auch im Niersexpress sollen sie für mehr Sicherheit sorgen.

Foto: dpa

Der Begriff klingt reichlich sperrig: Verfügungsdienste Sicherheit. Worum es dabei geht, ist dagegen offensichtlich. Fahrgäste sollen sich in den Zügen sicher fühlen. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, zu Gewalt im Zug, auch gegen das Personal. Vor einiger Zeit hatte es bereits zu heftigen Debatten geführt, dass im Niersexpress die Mitarbeiter immer wieder angegangen wurden, wenn es Verspätungen gab. Die Nordwestbahn hatte darauf bereits reagiert. Seit Juni waren montags bis freitags auf ausgewählten Strecken im Zug immer zwei Servicemitarbeiter unterwegs. Einmal zum Schutz des Personals, zum anderen, um auch das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen.

Das neue Projekt mit den "Verfügungsdiensten" geht jetzt noch einen Schritt weiter. Das Personal in den Nahverkehrszügen im VRR-Gebiet wird künftig durch Teams von je zwei Sicherheitsleuten unterstützt, die im Auftrag des VRR von der DB Sicherheit gestellt werden. Ergänzt werden die Streifen durch je einen Kontrolleur.

Durch den flexiblen Einsatz der Teams in besonders brenzligen Bereichen soll bei entsprechenden Vorfällen schnell reagiert werden. Mit Beginn der Pilotphase im Februar starten zunächst drei Teams auf verschiedenen Linien. Ab März kommen drei weitere Teams dazu. In akuten Gefahrensituationen können diese Streifen auf Veranlassung der Leitstelle zusammengezogen werden.

Schwerpunkt soll zunächst das Ruhrgebiet sein, aber auch im Niersexpress werden diese Sicherheitsstreifen immer mal wieder mitfahren. "Wir wollen mehr Präsenz zeigen und das Sicherheitsgefühl erhöhen", so Dino Niemann vom VRR. Vor allem in den Abendstunden sei es auf ländlichen Strecken sinnvoll, zusätzliches Personal im Zug zu haben.

Die Initiative wird auch von der Nordwestbahn begrüßt, die unter anderem den Niersexpress betreibt. "Es geht da vor allem um das subjektive Sicherheitsgefühl. Wenn jemand abends alleine im Zug unterwegs ist, kann er ja nicht einfach aussteigen, wenn Personen einsteigen, bei denen man sich unwohl fühlt", sagt Pressesprecher Maik Seete.

Denn wer beim Niersexpress aussteigt, muss vermutlich lange warten, bis dann der nächste Zug kommt. Das ist im Ruhrgebiet anders, wo öfter Züge auf der Strecke unterwegs sind.

Das neue Sicherheitspersonal kommt von der Bahn und ist in der klassischen Uniform von DB-Sicherheit im Zug unterwegs. Die Mitarbeiter sind entsprechend geschult, aber nicht bewaffnet. Auch mit Bodycams sind sie nicht ausgerüstet, allerdings tragen sie stichhemmende Westen.

Das Projekt soll erst einmal ein Jahr laufen und dann ausgewertet werden.

Verkehrsminister Michael Groschek verspricht sich einiges davon: "Mein Ministerium fördert dieses Pilotprojekt, weil es nicht nur die Pöbler und Kriminellen abschreckt, sondern vor allem weil das Personal im Konfliktfall schnell eingreifen kann", sagt er und ergänzt: "Wir wollen, dass sich die Menschen in Bussen und Bahnen sicher fühlen, wenn sie zur Arbeit oder Freunden fahren. Zusätzliches Personal gibt allen sofort mehr Sicherheit."

(RP)
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