Andreas Eck Neuer Standort - optimale Büroabläufe

Geldern · Der 58-jährige Immobilienmakler aus Geldern ist mit seinen Büros jetzt am Nierspark. Gut sichtbares und zentrumsnahes Grundstück bewog zum Umzug. Über die Dauer der Niedrigzinsphase und den Staat als Kostentreiber Nummer eins.

 Andreas Eck (r.) mit seinem Vater Rudi Eck (85) vor den neuen Büroräumen des Unternehmens im Erdgeschoss des "Niersquartiers" im Gelderner Nierspark.

Andreas Eck (r.) mit seinem Vater Rudi Eck (85) vor den neuen Büroräumen des Unternehmens im Erdgeschoss des "Niersquartiers" im Gelderner Nierspark.

Foto: Seybert

Wie lange sind Sie am Kleinen Markt in Geldern gewesen?

Andreas eck Das waren fast 46 Jahre, seit 1971.

Was hat Sie zum Umzug bewogen?

Eck Wir waren auf zwei Häuser und drei Etagen verteilt in zwei Nachkriegsaltbauten mit Durchgangszimmern. Da war keine Chance für moderne Büroabläufe. Und das war auch nicht kundenfreundlich.

Mit welchen Gefühlen war der Umzug verbunden?

Eck Mir ist das schwergefallen, schon wegen der Familiengeschichte und den Erinnerungen. Am Kleinen Markt hatte ja mein Großvater einst ein Feinkostgeschäft. Wir waren fünf Jahre lang in den Überlegungen. Wir haben lange gesucht, auch an anderen Standorten.

Wie lange hat der Umzug gedauert?

Eck Mit dem Architekten Engelbert Hanßen haben wir anderthalb Jahre lang überlegt. Die eigentliche Planungsphase dauerte drei Monate, die Bauzeit sechs Monate. In drei Wochen hat der Rohbau gestanden. So was hatte ich noch nie gesehen.

Was hat Sie die Entscheidung für den Nierspark treffen lassen?

Eck Die Nähe zum Zentrum. Der Nierspark hat sich besser entwickelt, als ich das vor zehn Jahren eingeschätzt habe. Die Lage ist gut. Die Sichtbarkeit des Gebäudes von der Straße, vom Kreisverkehr aus war wichtig. Nur deshalb bin ich vom Kleinen Markt weggegangen.

Wie sieht das Raumangebot aus?

Eck Auf drei Etagen gibt es 1200 Quadratmeter Büro- und Praxisflächen. Wir sind im Erdgeschoss mit 400 Quadratmetern und 18 Räumen für insgesamt 15 Mitarbeiter.

Was bedeutet das für den Kontakt mit Ihren Kunden?

Eck Durch das Internet läuft schon seit Jahren vieles anders als früher. Aber gerade bei der Hausverwaltung sind optimale Büroabläufe nötig. Das war am alten Standort nicht möglich. Wir haben hier auch eine vernünftige Parksituation. In der Innenstadt haben uns Kunden gemieden, obwohl wir einen eigenen Parkplatz hatten.

Was hat sich in der Immobilienbranche geändert?

Eck Viel, erst recht nach der Finanzkrise und in der Niedrigzinsphase. Die führte zu einem Immobilien-Boom, besonders in Großstädten. Im Kreis Kleve hatten wir im vergangenen Jahr 15 Prozent mehr Kaufverträge als 2015. Aber anders als in manchen Metropolen zeichnet sich im Kreis Kleve keine Immobilienblase ab. Zwar sind die Preise stetig gestiegen, aber nicht in dem Maße wie in den Metropolen.

Wie lange dauert Ihrer Einschätzung nach die Niedrigzinsphase noch?

Eck Die US- und die europäische Geldpolitik muss man getrennt sehen. In Europa haben wir andere Probleme als in den USA. Die Niedrigzinsphase hier dauert mindestens noch zwei Jahre. Doch selbst, wenn sich die Kreditzinsen verdoppeln, liegen wir bei drei Prozent. Wir waren mal bei zwölf Prozent.

Wie sensibel reagiert die Immobilienbranche auf Wahlen?

Eck Hier in der Region ist sie recht stabil. Reagiert wird bei Gesetzesänderung für Finanzen und Steuern, und zwar recht schnell. Der Staat ist der Kostentreiber Nummer eins bei den Nebenkosten für Hausbau und Hauskauf. Die Baukosten haben sich seit 2000 mehr als verdoppelt, vor allem wegen der Energieeinsparvorschriften. Da steckt auch Lobbyismus dahinter, zum Beispiel von der Baustoffindustrie. Als ehrenamtlich tätiger Gutachter beim Gutachterausschuss im Kreis Kleve habe ich da einen Einblick.

Hat die Änderung bei der Bezahlung der Maklerprovision Auswirkungen?

Eck Für uns hat sich das nicht ausgewirkt, weil wir das Bestellerprinzip schon seit 20 Jahren gelebt haben. Der Vermieter verlangt unsere Leistung, deshalb hatten wir mit der Umstellung kein Problem, anders als 99 Prozent der Branche. Dieses Prinzip sollte auch beim Hausverkauf gesetzlich angewendet werden. Ich stelle schon jetzt 80 Prozent der Aufträge dem Käufer provisionsfrei. Warum soll der schwächere Marktteilnehmer zahlen?

MICHAEL KLATT STELLTE DIE INTERVIEWFRAGEN.

(RP)
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