Geldern Neues Parkhaus für Radler in Geldern

Geldern · Die Abstellanlage am Bahnhof soll erweitert und modernisiert werden. Zusammenarbeit von Stadt und GWS. Die neue Radstation wird von der Lebenshilfe Gelderland betrieben. Gesamtkosten: circa 800 000 Euro.

 Vertreter von Politik und Verwaltung am Fahrrad-Abstellplatz, der modernisiert werden soll. Dort soll bald ein Fahrradparkhaus entstehen.

Vertreter von Politik und Verwaltung am Fahrrad-Abstellplatz, der modernisiert werden soll. Dort soll bald ein Fahrradparkhaus entstehen.

Foto: Gerhard Seybert

Das Gelderner Bahnhofsumfeld als Verbindung zwischen Innenstadt und Nierspark wird aufgehübscht. In etwa zwei Jahren ist der Vorplatz an der Reihe, wie Erste Beigeordnete Petra Berges erklärte. Doch zunächst sind ein Teil des Bahnhofsgebäudes und die Fahrradabstellanlage dran. Sie werden zu einem modernen Fahrradparkhaus umgebaut. Dafür arbeiten die Stadt als Eigentümerin der Abstellanlage, die GWS als Eigentümerin des Bahnhofs und die Lebenshilfe Gelderland als Betreiberin der neuen Radstation zusammen.

Nach den Sommerferien sollen die Bauarbeiten für das insgesamt gut 800 000 Euro teure Projekt beginnen, das nach Ansicht von Bürgermeister Ulrich Janssen eine "weitere Perle in der Mobilitätsaktivität" Gelderns wird. Nach Angaben von Architekt Berthold Dams bekommt die städtische Fahrradanlage ein neues Dach. Der Sockel wird mit einem Betonrahmen versehen. Darüber kommen als Umhüllung zum Gleis hin beleuchtbare Glaselemente, ähnlich denen in der Unterführung, sowie an den übrigen drei Seiten Lochgitter. Ausreichende Beleuchtung soll laut GWS-Geschäftsführer Paul Düllings "Angsträume" verhindern. Sämtliche Fahrradboxen verschwinden, die Zahl der Stellplätze im Fahrradparkhaus wächst auf rund 350. Die neue Anlage wird mit einem automatisierten Zugangssystem ausgerüstet, vermutlich mit einer Kombination aus Chip und Schiebetür.

Die Plätze können angemietet werden, entweder für das ganze Jahr oder für kürzere Zeiten. Als Nutzer kommen neben den Pendlern zum Beispiel Touristen in Frage. "Wir hoffen auch, der Wildparker Herr zu werden", sagte Düllings.

Der zweite große Teil des Projekts ist der einst von den Bergknappen genutzte Trakt des Bahnhofsgebäudes. In der rund 160 Quadratmeter große Fläche sollen unter anderem eine Fahrradreparaturwerkstatt und ein Fahrradverleih untergebracht werden, dazu ein Kiosk, ein Büro, Aufenthaltsraum, eine Toilette und ein Zubehörladen sowie Tourismus-Service. Außerdem wird das Dach vom jenseitigen Nebengebäude des Bahnhofs auf diesen Trakt versetzt. Läuft alles nach Plan, eröffnet die neue Radstation im März 2016.

Die GWS nutzt laut Düllings die Gelegenheit, um das Bahnhofsgebäude zu sanieren. Es bekommt unter anderem eine Wärmedämmung sowie neue Elektro- und Sanitärinstallationen. Der für die Förderung des Projekts maßgebende Bescheid geht von förderfähigen Kosten in Höhe von 511 000 Euro aus. 70 Prozent davon, also 357 700 Euro, werden gefördert. Die Stadt hat den Förderantrag Ende 2011 gestellt und wickelt die Förderung ab. Die GWS setzt die Maßnahme um. Die Lebenshilfe Gelderland betreibt die Radstation und mietet den umgebauten Bahnhofstrakt samt Radparkhaus von der GWS. Wie Lebenshilfe-Geschäftsführer Günter Voß erklärte, wird dafür als Tochterunternehmen eine Service GmbH von der Lebenshilfe gegründet. Insgesamt werden neun Stellen geschaffen, vier bis fünf Menschen mit Behinderungen finden in der Radstation Arbeit.

"Und zwar im ersten Arbeitsmarkt, sie sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt", betonte Siegbert Garisch, der stellvertretende Geschäftsführer der Lebenshilfe Gelderland. Ein Businessplan wird derzeit abgestimmt. Gespräche mit dem Landschaftsverband Rheinland und der Aktion Mensch über etwaige Förderungen laufen. Auch mit Niederrhein-Rad wird in Sachen Radparkhaus noch geredet.

(RP)
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