Gelderland Niersexpress: Krisengipfel in Düsseldorf

Gelderland · Verspätungen und schlechte Informationen für die Kunden sind immer noch ein großes Problem auf der Strecke des RE 10 . Jetzt geloben Deutsche Bahn und Nordwestbahn mal wieder Besserung - in vier Punkten.

 Der Niersexpress verkehrt auf der Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf. Am Gelderner Bahnhof ist ein Haltepunkt vor allem für Pendler auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz in Krefeld oder Düsseldorf.

Der Niersexpress verkehrt auf der Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf. Am Gelderner Bahnhof ist ein Haltepunkt vor allem für Pendler auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz in Krefeld oder Düsseldorf.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Die Unzufriedenheit der Fahrgäste nimmt nicht ab. Verspätungen oder komplett ausgefallene Züge sind auf der Strecke des Niersexpress (RE 10) zwischen Kleve und Düsseldorf immer noch an der Tagesordnung. Auch Goodwill-Aktionen des privaten Bahnbetreibers Nordwestbahn können die verärgerte Kundschaft kaum oder gar nicht besänftigen.

Viele nutzen den Regionalexpress für den täglichen Weg zur Arbeit und zurück nach Hause. Da sind Verspätungen kaum hinnehmbar - zumal wenn sich dadurch die Ankunft am Arbeitsplatz verzögert. Zuletzt sorgte die Sperrung des Streckenabschnitts zwischen Krefeld und Neuss mit Umleitungen über Duisburg nach Düsseldorf oder umgekehrt im August und September für erhebliche Probleme auf dem RE 10. Die Kritik der Fahrgäste brachte sowohl den Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen, als auch den SPD-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Viersen, Udo Schiefner, auf den Plan.

Beide übten Kritik - insbesondere an der unzureichenden Abstimmung zwischen der Deutschen Bahn als Netzbetreiber und der Nordwestbahn. Denn durch die Umleitung kam es zu erheblichen Verspätungen, auch wegen der während der Bauzeit geänderten Fahrpläne. Einzelne Züge fielen sogar komplett aus, etliche Niersexpress-Fahrgäste mussten gleich mehrmals umsteigen. Anfang September wurde verabredet, das Thema noch einmal mit Abstand und in Ruhe zwischen den Beteiligten zu diskutieren.

Jetzt trafen sich die Beteiligten zum kleinen Krisengipfel im Büro des Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Nordrhein-Westfalen, Reiner Latsch, in Düsseldorf. Am Tisch saß neben Vertretern der Bahn AG, ihrer Tochter DB Netz und der Nordwestbahn auch ein Vertreter des Klever Landrates sowie SPD-Politiker Udo Schiefner aus Kempen. Es wurde offen Bilanz der letzten Probleme während der Bauarbeiten in Meerbusch-Osterath gezogen. Dass es alles andere als optimal und vor allem kundenfreundlich gelaufen ist, war den Bahnverantwortlichen klar. Vier Punkte seien am Ende festgelegt worden, an denen die Verantwortlichen in nächster Zeit arbeiten wollen. "Bahn und Nordwestbahn wollen prüfen, wie Baustellen-Fahrpläne verbessert werden können", so Schiefner. Ganz wichtig ist die Information der Fahrgäste in den Zügen und an den Bahnhöfen. Die Nordwestbahn habe zugesichert, ihre App fürs Smartphone bei den Kunden bekannter zu machen. Darüber ließen sich die Auskünfte schneller an den Fahrgast transportieren.

Außerdem will die Nordwestbahn prüfen, ob es Sinn macht, in Spitzenzeiten die Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf in zwei Abschnitte zu teilen mit einem Umsteigepunkt am Krefelder Hauptbahnhof. Das könnte die Verspätungen möglicherweise entzerren. Verbessern will der private Bahnbetreiber aus Osnabrück auch den Zustand seiner Wagen. Es gibt seiner einiger Zeit eine Werkstatt in Mettmann, die unter anderem auch für die Wartung und Reparatur der Wagen zuständig ist, die für den Niersexpress bereit gestellt werden. Ein besonderes Problem liegt bei der Ersatzbeschaffung. Die Zulieferer haben häufig lange Lieferzeiten.

(RP)
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